Eine der Foto: ANSA

Es ist nicht unbedingt leichter geworden, in gleich 15 Wintersportarten vorne mitzumischen. Das deutsche Team versucht es in Sotschi dennoch – mit 153 Athleten.

Sotschi - So richtig glücklich hat sie ihn irgendwie nie gemacht – die Zahl 30. Alfons Hörmann, der neue Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), jedenfalls betonte vor den Winterspiele von Sotschi bei zahlreichen Gelegenheiten, wie schwer dieses Ziel zu erreichen sei. Zuletzt hatte er sogar gemeint, er sei zufrieden mit dem Gewinn von mehr als 25 Medaillen. Dumm nur, dass DOSB-Generaldirektor Michael Vesper längst bekannt gegeben hatte, welches Ziel die deutschen Athleten an der russischen Schwarzmeerküste denn bitte schön zu verfolgen hätten: „30 plus x.“

Der DSV-Präsident Steinle gab im StN-Interview für seinen Bereich die Maßgabe von 15 Medaillen aus.

Als vor rund zwei Wochen die deutsche Olympiamannschaft nominiert wurde, bekannte sich denn auch Alfons Hörmann zur ambitionierten Maßgabe. „Klar und deutlich: Die Zielstellung sind 30 Medaillen, also das Wiederholen der Ergebniskonstellation von Vancouver.“ Vor vier Jahren hatten die deutschen Wintersportler in Kanada mit eben diesen 30 Medaillen Platz zwei in der Nationenwertung hinter den Gastgebern belegt, zehn Goldmedaillen wurden für Deutschland gewonnen. Und einerseits ist Hörmann auch optimistisch und sagt: „Die letzten Wettbewerbe der Qualifikationsphase haben gezeigt, dass wir nicht nur breit aufgestellt sind, sondern auch zuversichtlich sein können, dass das Team erfolgreich sein wird.“ Andererseits bleiben Zweifel.

Der Ausfall von Biathletin Miriam Gössner zum Beispiel wiegt schwer, dazu wird die internationale Konkurrenzsituation immer schwieriger, deutlich mehr Nationen mischen in den einzelnen Wintersportarten mittlerweile vorne mit. Gold-Gewinner wie Andre Lange und Magdalena Neuner haben ihre Karriere inzwischen beendet. Allerdings gibt es auch Rahmenbedingungen, die sich positiv verändert haben.

Die Aufstockung des olympischen Programms von 86 auf 98 Entscheidungen bietet gerade für die deutschen Athleten ein Mehr an Chancen – etwa in der Biathlon-Mixed-Staffel, im Parallelslalom der Snowboarder oder beim Teamwettbewerb der Rodler. Und so gibt es auch 2014 wieder einige deutsche Goldfavoriten unter den 153 Nominierten.

Die Rodler: Das Team um Olympiasieger Felix Loch könnte Geschichte schreiben und gleich vier Goldmedaillen holen.

Maria Höfl-Riesch: Die Doppel-Olympiasiegerin ist vor allem in der alpinen Kombination die heißeste Sieganwärterin, hat aber in allen Disziplinen Chancen. Auch Felix Neureuther ist Gold zuzutrauen.

Eric Frenzel: Der nordische Kombinierer dominierte den Weltcup und könnte im Einzel und mit der Staffel Gold holen.

Claudia Pechstein und Jenny Wolf: Die Eisschnellläuferinnen aus Berlin liegen hinter jeweils einer Topfavoritin in Lauerstellung.

Sawtschenko/Szolkowy: Das Eiskunstlaufpaar war schon Welt- und Europameister, nun peilt das Duo Olympiagold an.

Die Bobteams: Die Topfavoriten sind zwar andere, dennoch ist ein Olympiasieg im Bereich des Möglichen.