Nur 600 bis 700 Kilo bringt das Auto, das Mahle als Studie vorstellt, auf die Waage. Foto: Mahle

Elektroautos bestehen aus weniger Teilen als Verbrenner. Das erhöht den Wettbewerb zwischen Zulieferern und den Autobauern. Denn das Elektroauto verspricht ein Milliardenmarkt zu werden. Jeder will davon seinen Anteil abhaben.

Stuttgart - Dass sich Elektroautos einmal durchsetzen werden, bezweifeln Experten nicht. Das Problem dabei: Elektroautos bestehen aus weit weniger Teilen als diejenigen mit Verbrennungsmotor. Einspritzpumpe, Kolben, Nockenwelle oder Turbolader – all diese Teile benötigt ein rein batteriebetriebenes Fahrzeug nicht. Anders ausgedrückt: Die Wertschöpfung eines Elektroautos liegt um ein Drittel niedriger.

Besonders arbeitsintensiv sind dabei die Batteriesysteme, vor allem die Zellenfertigung, Letztere findet allerdings nicht in Deutschland statt, sondern meist in Ostasien. So hat die Volksrepublik China, die das Geschäft mit Elektroautos ankurbelt, angekündigt, die Zellenkapazitäten massiv auszuweiten. Die deutsche Industrie denkt über eine entsprechende Investition nach, entschieden ist nichts. All dies macht deutlich, dass Sorgen um künftige Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie durchaus begründet sind.

Deshalb wundert es aber nicht, dass Autohersteller und Zulieferer, die auf dem Zukunftsmarkt Elektromobilität dabei sein wollen, sich auf Themenfeldern wie der elektrischen Achse treffen. Grund zur Sorge ist das zunächst nicht. Wettbewerb belebt das Geschäft – Ingenieure werden zu immer neuen Ideen angeregt. Und Deutschland – sowohl die Autoindustrie als auch der Maschinenbau – ist in der Vergangenheit gut mit Innovationen gefahren.

Wettbewerb wird härter

Doch die Welt ändert sich. Nicht nur, dass der internationale Wettbewerb härter wird. Beim Verbrennungsmotor hatten aufstrebende Nationen wie China der europäischen Kompetenz wenig entgegenzusetzen. Beim Elektroauto ist der Abstand deutlich geringer. Und die Volksrepublik kann erheblich mehr Ingenieure ausbilden als die Deutschen das können.

Aber es gibt noch einen anderen Grund, der die schwierige Lage verdeutlicht. Autobauer werden eigene technische Lösungen entwickeln, um ihre Werke auszulasten. Die Zulieferer indes benötigen Großaufträge, um Skaleneffekte in der Produktion und damit Kostenvorteile zu erreichen. Wenn das Elektroauto erst einmal den Durchbruch geschafft hat, wird Platz für viele sein. Noch ist der Markt jedoch klein.