Waiblingen ist seit dem 14. Jahrhundert von einer Stadtmauer umgeben. Die Erhaltung des Denkmals ist eine Daueraufgabe. Foto: Gottfried Stoppel

Seit dem Mittelalter steht die Waiblinger Stadtmauer. Die Erhaltung des bedeutendsten Denkmals in der Stadt ist eine Daueraufgabe.

Waiblingen - Seit dem Mittelalter steht die Waiblinger Stadtmauer. Im Lauf der Jahrhunderte trotzte sie Wind und Wetter, überstand Kriege und Brände. „Die Mauer ist unser Denkmal Nummer eins“, sagt Michael Gunser, Fachbereichsleiter Hochbau, der sich um die Denkmäler der Stadt kümmert.

Doch die Stadtmauer ist auch etwas anderes: eine Dauerbaustelle. „Es gibt eigentlich immer etwas zu tun“, erklärt Gunser. Immer wieder erledigen die Mitarbeiter der Stadt kleinere Sanierungsarbeiten, etwa am sogenannten Löwenbuckel aus Beton, der die Oberseite der Mauer vor den Einflüssen des Wetters schützen soll.

Im Jahr 2013 hat die Stadt aber ein größeres Projekt abgeschlossen: die Sanierung des nordwestlichen Mauerteils. Eine Finanzspritze der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Bunds und des Landes hatte dies möglich gemacht.

"Schaden war lange Zeit unsichtbar“

Zu tun gab es einiges. Unter anderem hatten in den vergangenen 30 Jahren Autofahrer, die in der Nähe eine Garagen besitzen, die Stadtmauer angekratzt. „Und zwar immer genau auf der Höhe der Stoßstange – vermutlich wurden die Autos immer größer“, sagt Gunser. Mit Konsequenzen hätten die Garagenbesitzer aber nicht zu rechnen. „Wer die Mauer nun ausgehöhlt hat, lässt sich nicht mehr nachweisen. Der Schaden war ja lange Zeit unsichtbar“, erklärt er.

Gefördert wurde die Restauration von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die im Jahr 2012 dafür 50 000 Euro zur Verfügung gestellt hatte. Damit diese Spende in Zukunft nicht vergessen wird, prangt nun eine Bronzetafel mit dem Hinweis auf die Förderung am nordwestlichen Teil der Stadtmauer. Gisela Lasartzyk, die Ortskuratorin der DSD, und der Lotto-Bezirksdirektor Frank Ackermann übergaben die Plakette an Andreas Hesky.

Bewusstsein für geschichtliche Zeugnisse

Die DSD ist die größte Bürgerinitiative in Deutschland, die sich den Erhalt und die denkmalgerechte Restaurierung historischer Bauwerke zum Ziel gesetzt hat. Mit ihren Förderungen will die DSD laut ihrer Satzung auch das öffentliche Bewusstsein für geschichtliche Zeugnisse stärken.

Die Stiftung wurde 1985 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. 200 000 Menschen fördern die DSD – die Restaurierung der Waiblinger Stadtmauer ist eines von mehr als 260 Projekten in Baden-Württemberg, die durch Spenden der Glücksspirale realisiert werden konnten.