Ein Modell der Stelen vor dem derzeitigen Holzkreuz in Rohr. Foto: Kai Müller

Die Freien Wähler unterstützen einige Vaihinger, die sich für Gedenkstelen für gefallene Soldaten einsetzen.

Vaihingen/Rohr - Hubert Steimle und seine Mitstreiter wollen die Erinnerung wachhalten. Zwar gibt es schon Ehrenmale und Gedenkkreuze auf dem Alten Friedhof Vaihingen und dem Friedhof in Rohr. Doch eine namentliche Auflistung der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten gibt es bislang nicht. Deshalb schwebt dem früheren, langjährigen Mitglied der Freien Wähler im Bezirksbeirat vor, Gedenkstelen aufstellen zu lassen. Ein wenig Geld hat er schon gesammelt, und auch ein Steinmetz hat sich mit dem Thema beschäftigt. Doch weiter kam er bisher nicht, weshalb er sich im Sommer an die Filder-Zeitung wandte. Nun eilen ihm die Freien Wähler im Gemeinderat zu Hilfe.

Das Friedhofsamt möge sich mit den Vorschlägen auseinandersetzen, formulieren sie in einem Antrag. Und nicht nur das. Die engagierten Vaihinger sollen auch in die weiteren Planungen miteinbezogen werden und an gemeinsamen Besprechungen teilnehmen. Die Spenden, die sie bereits gesammelt haben und die auf einem städtischen Konto liegen, sollen dafür verwendet werden und für nichts anderes.

Die Stelen sollen aus geflammtem schwedischem Granit hergestellt werden, in die jeweils drei Bronzetafeln eingelassen werden, auf denen die Namen der gefallenen Soldaten zu lesen sind sowie die Geburts- und Todesdaten. Die Wahl fiel auf die Materialen, weil sie besonders pflegeleicht sind und kaum verwittern. Bei der Suche im Stadtarchiv trugen Steimle und seine Helfer insgesamt 635 Namen von Vaihinger zusammen, für die sechs Stelen erforderlich wären. In Rohr sind es 148 Namen gefallener Soldaten, die auf zwei Stelen Platz finden.

Die Errichtung der Gedenkstätten wäre keine billige Sache. Allein für die Stelen auf dem Friedhof in Rohr rechnen die engagierten Vaihinger mit Kosten in Höhe von 30 000 Euro. Auf dem Alten Friedhof Vaihingen wäre indes der dreifache Aufwand nötig. Die Finanzierung ist ungeklärt, und die Freien Wähler beantragten auch keinen städtischen Zuschuss.