Rund 220 Menschen protestierten gegen den Feinstaub in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Ausgerüstet mit Mundschutz und Atemmasken haben rund 220 Feinstaubgegner am Samstag unter dem Motto „Feinstaub macht krank“ in der Stuttgarter Innenstadt gegen die Gesundheitsrisiken durch die hohe Feinstaubbelastung demonstriert.

Stuttgart - Etwa 220 Menschen haben am Samstag in Stuttgart gegen die massive Luftverschmutzung durch den Verkehr demonstriert. Sie forderten sofortige Fahrverbote, sobald zulässige Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxide überschritten werden. Die Luft in Stuttgart ist so dreckig wie nirgendwo sonst. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat wegen erhöhter Stickstoffdioxid-Werte Klage gegen das Land eingereicht.

Das Neckartor in Stuttgart gilt als der am meisten durch Feinstaub belastete Ort Deutschlands. Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde 2014 so häufig wie nirgendwo sonst hierzulande überschritten. Die Messstation steht in der Straße Am Neckartor. Nach Angaben des Verkehrsministeriums fahren an dem viel befahrenen Verkehrsknoten täglich etwa 71 300 Fahrzeuge vorbei.

Neben einer Laufgruppe waren die Demonstranten auch auf Fahrrädern unterwegs, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Zu Ausschreitungen sei es nicht gekommen. Eine Gruppe Umweltschützer hatte kurzzeitig ein sieben Mal neun Meter großes Plakat an einem Stuttgarter Hochhaus angebracht.

Die DUH will die Verantwortlichen mit ihrer Klage zwingen, ihre Luftreinhaltungspläne zu ändern. Umweltschutzorganisationen hatte zu der Aktion am Samstag aufgerufen. Ihre Forderungen wollten die Teilnehmer an das Verkehrsministerium und die Stadt übergeben.

Stadt und Land ringen seit langem um Lösungen zur Verringerung der Luftverschmutzung. In der Landeshauptstadt sollen unter anderem freiwillige Maßnahmen greifen. Von Januar an gibt es bei Überschreitung der Grenzwerte Feinstaub-Alarm. Damit sollen die Bürger sensibilisiert werden, den Nahverkehr zu nutzen.