Menschen mit Demenz sollen künfitg in Bad Cannstatt in ihrem direkten Wohnumfeld Hilfe bekommen. Foto: dpa-Zentralbild

Die Lebensqualität für Demenzkranke in Bad Cannstatt soll steigen. Dies ist das Ziel des Projekts Demenzfreundliches Bad Cannstatt. In verschiedenen Arbeitsgruppen haben Interessierte zahlreiche Ideen entworfen, die sie nun vorgestellt haben.

Bad Cannstatt - Die Lebensqualität für Demenzkranke in Bad Cannstatt soll steigen. Dies ist das Ziel des Projekts Demenzfreundliches Bad Cannstatt. Nach der Auftaktveranstaltung im November des vergangenen Jahres haben sich nun Vertreter der verschiedenen Arbeitsgruppen getroffen und über die ersten Ergebnisse ihrer Arbeit berichtet. „Es sind rund 40 Menschen ins Verwaltungsgebäude gekommen, damit bin ich sehr zufrieden“, sagt der Projektkoordinator Jochen Ostertag von der Caritas.

Vier Arbeitsgruppen haben sich in den vergangenen Wochen damit auseinandergesetzt, wo in Bad Cannstatt von Demenz Betroffene und deren Angehörige Rat und Tat finden, wie Hilfen im direkten Wohnumfeld konkret organisiert werden können, wie bereits vorhandene Hilfen optimiert und zusammengeführt werden können und wie für die Erkrankung und den Umgang mit den Betroffenen sensibilisiert werden kann. Jeweils zehn bis zwölf Mitglieder aus Organisationen und Angehörige haben sich mit Lösungsmöglichkeiten beschäftigt und über ihre Arbeit berichtet. „Es ist klar, dass sich einige Themen überschneiden“, sagt Ostertag.

Demenzfreundliche Einrichtungen bekommen ein Siegel

Mehrere Arbeitsgruppen möchten zum Beispiel demenzfreundliche Einrichtungen gerne mit einem Siegel kennzeichnen und Banken, Ärzte, Sprechstundenhilfen und die Polizei ins Projekt einbinden und aufklären. Auch eine Broschüre und eine Homepage wurden angeregt. Viele Engagierte glauben auch, dass es wichtig ist, Adressen und Ansprechpartner bekannter zu machen und mithilfe von Plakaten oder einem Aktionstag auf dem Marktplatz für das Thema zu sensibilisieren.

In den kommenden Monaten sollen konkrete Projekte in Quartieren umgesetzt werden, unter anderem ist die Gründung einer Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige im Badbrunnen geplant. „Weitere Quartiersprojekte werden im Seelberg und im Sommerrain entstehen“, sagt Ostertag. Die Fäden werden auch weiterhin in einer zentralen Steuerungsgruppe zusammenlaufen, der Ostertag auch selbst angehört. Am kommenden Montag werden sich die Mitglieder dieser Gruppe treffen, um Arbeitsaufträge zu besprechen und zu verteilen. Im Mai oder spätestens im Juni soll ein Stiftungsfonds gegründet werden, mit dem das Projekt auch nach seiner Förderung weiterlaufen kann.