Die Downhill-Strecke wird in diesem Herbst nicht mehr in Angriff genommen Foto: dpa

Die geplante Downhill-Strecke von Degerloch in den Stuttgarter Süden kann gebaut werden. Laut Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann liegt die Freigabe seitens der Naturschutzbehörden jetzt vor, „nur ist jetzt nicht die Jahreszeit, um mit dem Bau zu beginnen“. Die Einweihung ist für Mai 2015 geplant.

Stuttgart - Man merkt Susanne Eisenmann am Dienstag bei der öffentlichen Sitzung des Sportausschusses an, dass ihr der Tagesordnungspunkt Nr. 4 sichtlich unangenehm ist. „Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesem Thema zu blamieren“, sagt Stuttgarts Bürgermeisterin für Kultur, Schule und Sport.

Mit diesem Thema meint Eisenmann die geplante Downhill-Strecke von Degerloch in den Stuttgarter Süden, deren Baustart sich in den vergangenen Jahren mehrmals verschoben hat. Jetzt endlich scheint Eisenmann das Langzeit-Mammut-Projekt abschließen zu können. „Die Freigabe seitens der Naturschutzbehörden liegt jetzt vor, nur ist jetzt nicht die Jahreszeit, um mit dem Bau zu beginnen.“

Die Freigabe der Naturschützer war notwendig, weil die Route durch ein Landschaftsschutzgebiet führt. Eisenmann zeigte Verständnis für die „resignativen Phasen“ der Befürworter des Parcours. „Aber ich gehe jetzt davon aus, dass die Strecke im Mai 2015 befahrbar sein wird, sie soll in einem Rutsch gebaut werden “, so die Bürgermeisterin. Zu Beginn der kommenden Mountainbike-Saison können die Downhill-Fans demnach also endlich den rund 160 000 Euro teuren und 1020 Meter langen Kurs mit einem durchschnittlichen Gefälle von zwölf Prozent befahren. Rund zweieinhalb Minuten werden sie für die Talfahrt brauchen und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 33 Stundenkilometern erreichen.

Von der Idee bis zur Umsetzung sind dann fast zehn Jahre vergangen. 2006 hatte der damalige OB Wolfgang Schuster schon eine Strecke versprochen. 2011 genehmigte der Gemeinderat auf Drängen der AG Downhill dann den Bau, und seitdem beschäftigte die Angelegenheit diverse Behörden. Die Befürworter des Downhill-Abenteuers waren immer wieder von der Stadt vertröstet worden. Bislang rasen die Extremsportler noch auf etwa 15 wilden Radrouten durch den Wald. Mit einer legalen Strecke kann die Sicherheit der Radsportler und die der Spaziergängern im Wald garantiert werden.

Höchste Zeit für einen offiziellen Kurs – darin waren sich alle Fraktionen im Sportausschuss einig. „Das ist schon unglaublich, wie lange sich das hinzieht. Wenn es 2015 nicht klappt, können wir das Projekt vergessen“, sagte Peter Pätzold (Grüne). Sein Kollege Cornelius Kübler (CDU) stimmte zu: „Ich freue mich schon drauf, wenn ich den Helm aufsetzen kann .“