Vom 29. Januar an wird der Fernsehturm wie auf diesem Foto leuchten: Dann wird das Licht auf der Plattform angemacht. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Von fünf auf sieben Euro: Das Einzelticket für den Fernsehturm wird mit dem Neustart am 30. Januar um 40 Prozent teurer. Künftig gibt es aber eine Jahreskarte - und im Vergleich zu den Fernsehtürmen in Berlin und Wien bleibt Stuttgart weiterhin günstig. Diskutieren Sie mit!

Stuttgart - Wer auf den Berliner Fernsehturm (Höhe: 368 Meter) will, zahlt 13 Euro. In Wien kostet der Besuch des Donau-Fernsehturms (164 Meter) für einen Erwachsenen 7,40 Euro. Seit Donnerstag ist nun bekannt, was die SWR Media Services GmbH für den Stuttgarter Fernsehturm (216,6 Meter) nach der Sanierung für einen besseren Brandschutz verlangt: Wer ein reguläres Einzelticket löst, zahlt vom 30. Januar an stolze sieben Euro. Bis zur Schließung vor fast drei Jahren hatte es fünf Euro gekostet. Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren kosten künftig vier Euro. Kinder bis zum Ende des fünften Lebensjahr dürfen kostenlos mit.

Mit einer Reihe von Ermäßigungen wollen die Betreiber des Stuttgarter Wahrzeichens dafür sorgen, dass die Verärgerung über die saftige Einzelpreiserhöhung von 40 Prozent nicht zu groß ist. Von dem neuen Jahresticket, das es für 25 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 14 Euro (Kinder) gibt, sollen vor allem Turmliebhaber aus der Region profitieren, die bei schönem Wetter spontan beschließen, auf die Waldau zu fahren. Bereits nach drei Besuchen auf dem Fernsehturm hat sich die Jahreskarte ausgezahlt. Früher hat es 40 Euro gekostet. Es ist immer ein Jahr vom Ausstellungsdatum an gültig. Geburtstagskinder dürfen gegen Vorlage ihres Ausweises kostenlos hoch – ebenso die Begleitperson eines Schwerbehinderten.

Abendticket für vier Euro gilt nur sonntags und montags

Gruppen ab 20 Personen zahlen pro Person weiterhin fünf Euro (Kinder drei Euro). Neu im Angebot ist ein Guten-Abend-Ticket für vier Euro, das ab 20 Uhr gilt – aber nur sonntags und montags. Kompliziert, weil manchmal gültig, manchmal nicht, ist auch das Guten-Morgen-Ticket. Damit kann man samstags und sonntags bis 10 Uhr für vier Euro auf die Plattform hochfahren – und Kinder sogar kostenlos mitnehmen.

Das Durcheinander bei den Preisen am Morgen und Abend begründet Annette Schmidt, Sprecherin der SWR Media Services GmbH, so: „Die neuen Angebote sind für uns ein Versuch – wir müssen sehen, ob Interesse dafür besteht.“ Mit anderen Worten: Wenn sich die Vergünstigungskarten bewähren, könnten sie auch auf andere Tage ausgedehnt werden.

Die SWR Media Services GmbH hat in einer Pressemitteilung am Donnerstag auch die künftigen Öffnungszeiten bekanntgegeben: Der Turm und das Panoramacafé, das Fabian Baur, der Chef der Alten Kanzlei am Schlossplatz, wie auch das Leonhardts am Fuß des Turms betreibt, werden montags bis donnerstags von 10 bis 23 Uhr geöffnet sein sowie freitags bis sonntags von 9 bis 23 Uhr.

So schön ist der Stuttgarter Fernsehturm - klicken Sie sich durch unsere Bilder.

Neu ist ein kostenloser Audioguide

Neu ist der vergrößerte Souvenirshop im Eingangsbereich des Fernsehturms. Hier kauft man künftig seine Tickets. Das Bodenpersonal wird genau mitzählen: Gleichzeitig dürfen nur 320 Personen auf den Turm. Wollen mehr hinauf, muss unten gewartet werden, bis Gäste von oben zurückgekehrt sind.

Neu ist außerdem ein kostenloser Audioguide. Dieser funktioniert über eine Handy-App, die es fürs iPhone und für Android-Geräte gibt. Neben einer kommentierten Führung können Zahlen und Fakten, Historisches sowie ein Quiz abgerufen werden.

Für etwa 1,8 Millionen Euro ist der Brandschutz des Turm verbessert worden. Viele Hundert Meter Kabel sind „flammendhemmend“ ummantelt und bessere Rettungswege geschaffen worden. Die hohen Kosten machen neue Einnahmen erforderlich. Der Blogger Patrick Mikolaj vom Unnützen Stuttgartwissen findet die neue Preisgestaltung angemessen. Im Vergleich zu den anderen Fernsehtürmen sei Stuttgart bisher viel billiger gewesen. Dass Einheimische von den Ermäßigungen profitieren, begrüßt Mikolaj. „Die Touristen sind höhere Preise von anderen Städten gewöhnt“, sagt er. Von ihnen sei kein Protest zu erwarten. Im Gegenteil: Sie würden sich über die spektakuläre Aussicht freuen, die endlich wieder möglich ist.