Busse und Bahnen sollen nach dem Willen von SPD und SÖS-Linke-Plus im Rathaus künftig länger und öfter fahren. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Wenn es nach dem Willen von SPD und SÖS-Linke-Plus im Rathaus geht, dann sollen Busse und Bahnen in Stuttgart künftig länger und öfter fahren.

Stuttgart - Im Vorfeld der Beratungen über die Fortschreibung des Nahverkehrsplans am nächsten Dienstag haben SPD und SÖS-Linke-Plus im Gemeinderat weitere Verbesserungen an dem Konzept gefordert. Der Nahverkehrsplan bildet die Grundlage für das ÖPNV-Angebot in den kommenden Jahren. Unter anderem wollen beide Fraktionen eine Ausweitung des Nachbusangebots auch auf Wochentage. Die SPD möchte zudem die Taktzeiten der Innenstadtbuslinien morgens und abends von 15 auf 30 Minuten verkürzt haben. Außerdem soll im Vertrag mit den Betreibern der Busse und Bahnen festgeschrieben werden, dass diese künftig statt bis 23.30 Uhr bis 0.30 Uhr fahren. Die Sozialdemokraten fordern darüber hinaus, dass die Stadtbahnlinie U 19 zwischen Neugereut und dem Neckarpark nicht nur wie bisher geplant befristet bis April nächsten Jahres fahren soll, sondern dauerhaft.

OB Kuhn soll sich für Nahverkehsabgabe stark machen

Auch die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus sieht in der Ausweitung des Nachtbusangebots auf Wochentage einen Beitrag zur Reduzierung der hohen Feinstaub- und Stickoxidwerte in der Innenstadt. So werde es beispielsweise Schichtarbeitern ermöglicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit und wieder nach Hause zu fahren. Ihr verkehrspolitischer Sprecher Christoph Ozasek hat allerdings weitergehende Vorstellungen: „Der durchgehende Nachttakt mit Bussen ist ein Türöffner für künftige Angebotserweiterungen.“ So könnten später auch Nacht-S-Bahnen sowie Nacht-Stadtbahnen folgen.

Mit Blick auf die Diskussion um die anhaltend hohe Konzentration der Luftschadstoffe in der Innenstadt nimmt der Fraktionschef Hannes Rockenbauch (SÖS) auch OB Fritz Kuhn (Grüne) in die Pflicht. Dieser müsse sich beim Land dafür einsetzen, dass kurzfristig die gesetzlichen Grundlagen für die Einführung einer Nahverkehrsabgabe geschaffen würden. Rockenbauch sprach sich zudem erneut für von Stadt und Land verhängte Fahrverbote zum Schutz der Gesundheit der Bürger aus.