Der Circus Carl Althoff will trotz der Proteste am Freitag mit den Vorführungen beginnen. Foto: StZ

Der wegen Wildtieren umstrittene Circus Althoff will an seinem Gastspiel vom 10. bis 19. November festhalten: Die Betreiber haben sich mit dem Land geeinigt. Es gibt Kritik, aber auch Unterstützung.

Ludwigsburg - Der Circus Althoff bleibt an seinem derzeitigen Standort an der B 27 in Ludwigsburg und hat auch vor, die von 10. bis 19. November geplanten Vorstellungen stattfinden zu lassen. Das teilt der Anwalt Martin Lindemann mit. „Das Gastspiel findet auf jeden Fall planmäßig statt.“ Das Landesamt für Vermögen und Bau hatte die Räumung des Grundstückes nahe des Favoriteparks gefordert, weil der Pachtvertrag mit dem Besitzer, einem Landwirt, für das Areal keine Zirkusnutzung vorsehe.

Dagegen hatte sich die Betreiberfamilie um Joanna Weisheit mit einer einstweiligen Anordnung gewehrt. Am Dienstagnachmittag haben sich des Landesamt und der Zirkus auf den Kompromiss geeinigt, die Nutzung des Geländes „temporär“ für Auftritte und Lagerung zu erlauben.

Proteste und Unterstützung für den Zirkus

In die Debatte über das Gastspiel des Zirkus’ schalten sich jetzt auch die Umweltorganisation BUND und die Gesellschaft der Circusfreunde ein. „Der Zirkus hat seine Zelte in einer geschützten Zone aufgeschlagen, nämlich im Landschaftsschutzgebiet Marienwahl“, heißt in einer Mitteilung des BUND. Dieses solle als Pufferzone zum Siedlungsgebiet dienen. Der Verband schlägt als alternativen Standort den Rathaushof vor. Auf Facebook rufen Tierschützer zu Protesten vor der ersten Aufführung am Freitag um 17 Uhr auf.

Die Gesellschaft der Circusfreunde hat sich mit einem offenen Brief an die Fraktionen des Ludwigsburger Gemeinderates gewandt. Darin verweist der Vorsitzende Ulf Körber auf eine Studie, wonach die Haltung von Wildtieren im Zirkus nicht deren Wohl beeinträchtige. Zudem wird an Gerichtsurteile gegen Wildtierverbote erinnert.