Der französische Star-DJ David Guetta heizte am Sonntagabend seinen Stuttgarter Fans ein. (Symbolbild) Foto: Getty Images

Der französische Star-DJ David Guetta war am Sonntagabend in der Schleyerhalle in Stuttgart zu Gast und 10.000 Menschen tanzten zu seiner Musik. Die Fans wurden nicht enttäuscht - Guetta lieferte in jeglicher Hinsicht das Großformat.

Stuttgart - Wer David Guetta sehen, hören, fühlen will muss lange warten, am Sonntagabend: Erst nach 21.30 Uhr tritt der Star-DJ aus Frankreich auf, in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, zuvor wird das Publikum von zwei Support-DJs unterhalten, der Holländer Sam Feldt ist mit dabei. Dann ist Guettas Stunde gekommen, und plötzlich ist alles anders: Die anderen DJs waren Leisetreter - der Meister füllt das Haus mit Licht und Klang.

Diese Show ist groß: Das sind Bässe, die die Schleyer-Halle bis in den letzten Winkel ausfüllen, Höhen, die in jede Ritze kriechen, die die Nerven kitzeln, Soundeffekte, die die Welt erschüttern, Bilder, die sie verblassen lassen. Die Front der Schleyer-Halle ist eine durchgehende Bildwand, ein Fenster, in dem David Guetta sitzt, zerteilt sie. Guetta hat die Haare im Nacken zusammen gebunden, trägt eine Jacke, erscheint in farbiges Licht getaucht auf den Monitoren, breitet seine Arme aus. Leuchtende, schillernde Rahmen umtanzen ihn blitzartig, blendend weiße Keile, Balken, Striche Muster - die Schleyer-Halle wird zu einem Labyrinth aus Licht. Raster in Pink und Blau huschen vorbei, überlebensgroße Comicstrips leuchten auf - eine Motorradfahrt, Zombies, grüne Gesichter: „Bad“, schreit die Schrift. Und eine Stimme singt den Hit, den Nancy Sinatra sang, den Querntin Tarantino sich lieh - „Bang Bang, my Baby shot me down“.

David Guetta ist ein DJ, den die Techno-Gemeinde als Mainstream verschmäht, den das große Publikum feiert: 10 000 Menschen tanzen in Stuttgart zu seiner Musik, eine sehr bunt durchmische Menge, die für die Tickets zu dieser Mega-Party nicht wenig bezahlt hat. Sie bekommt etwas für ihr Geld: Guetta liefert das Großformat. Nichts darf hier zu klein sein - die Samples peitschen, Klänge explodieren, die Flut aus Licht und Farbe überwältigt. David Guetta senkt die Lautstärke ab, das Publikum darf singen, kennt seinen Text. „Put your fucking Hands up!“, befielt der Mann am leuchtenden Altar - und die Zehntausend folgen ihm, ihre Hände wehen in Schwarzweiß auf den Bildwänden. Dann steigen grüne Kreise auf, laufen mit zielstrebiger Präzision von hier nach dort; ein pyrotechnisches Ornament schießt vor der Bühne auf. „Hey! Ho!“ singen die Menschen in die plötzliche Stille hinein - und der Tanz geht weiter.