Baden-Württembergs Digitalisierungsminister Thomas Strobl (CDU) hat die Cybersicherheit als Thema erkannt. Foto: dpa

Anfang 2018 beginnt die staatlich organisierte und finanzierte Cyberwehr für kleine und mittlere Firmen mit der Arbeit. Unser Autor Nils Mayer bezweifelt jedoch, dass es staatliche Aufgabe ist, für Versäumnisse der Unternehmen aufzukommen.

Stuttgart - Computerattacken sind eine Gefahr, die viele Menschen noch immer unterschätzen. Dass Innenminister Thomas Strobl (CDU) sich des Themas Cybersicherheit annimmt, ist daher gut. Er richtet jetzt eine Cyberwehr ein, die kleinen und mittleren Unternehmen nach einem Hackerangriff helfen soll. Das klingt erst mal toll.

Allerdings ist fraglich, ob es eine staatliche Aufgabe ist, IT-Experten an Firmen zu vermitteln, die die Cybersicherheit vernachlässigt haben. Man mag das neue Angebot mit der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts begründen. Aber springt der Steuerzahler auch ein, wenn ein Firmenchef die Türe offen lässt und Einbrecher sich das zunutze machen?

Im Sinne der Gefahrenabwehr wäre es effektiver, das Landeskriminalamt (LKA) noch besser auszustatten, um Täter ermitteln zu können. Dass die aus Steuern subventionierte Cyberwehr eine Straftat nur mit Einverständnis der betroffenen Firma ans LKA weiterleiten soll, ist da absurd.

nils.mayer@stuttgarter-nachrichten.de