Eine direkte Stimmabgabe wäre auch bei einer Briefwahl möglich. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Gemeinderat von Steinenbronn entscheidet am 2. April, ob das Verfahren zur Bürgermeisterwahl wegen der Corona-Krise neu beginnen muss.Der Amtsinhaber Johann Singer deutet an, dass er notfalls weitermachen könnte.

Steinenbronn - Alles auf Anfang – so könnte es heißen, wenn der Gemeinderat am heutigen Donnerstag, 2. April, getagt hat. In einer Notfallsitzung entscheiden die Kommunalpolitiker von 19 Uhr an in der Sandäckerhalle, ob die für 3. Mai geplante Bürgermeisterwahl wegen der Corona-Pandemie verschoben wird. Die Verwaltung wird dem Gremium einen entsprechenden Vorschlag machen.

Falls der Termin abgesagt wird, müsste das Verfahren für die Bürgermeisterwahl mit einer Ausschreibung ganz neu starten. Dies würde für die bereits gemeldeten acht Kandidaten (darunter zwei Frauen) bedeuten, dass sie ihr Bewerbungsschreiben erneut abgeben müssten.

Bisher kein Ersatztermin

Wann die Wahl stattfinden würde, wäre nach einer Verschiebung des bisherigen Termins völlig offen. Dies hänge vom Verlauf der Corona-Pandemie ab, sagt Bürgermeister Johann Singer. „Wir hoffen, dass wir sobald wie möglich zur Tagesordnung übergehen können.“ Wann das sein werde, wisse im Moment allerdings niemand.

Für den Fall, dass die Bürgermeisterwahl verschoben wird, könnte es sein, dass Amtsinhaber Johann Singer den für Ende Juli geplanten Eintritt in den Ruhestand verschieben muss. Die Gemeindeordnung sieht jedenfalls ein „Weiterregieren“ bis zum Amtsantritt des Nachfolgers vor, falls Singer dem nicht widerspricht.

Singer erklärt sich in der Sitzung

Der Bürgermeister will sich dazu erst bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend erklären. Er lässt jedoch bereits durchblicken, dass er sich in den Dienst der Gemeinde stellen will. „Die Bürgerschaft liegt mir am Herzen, ich fühle mich der Gemeinde verpflichtet“, sagt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Noch unklar ist, in welcher Form die Bürgermeisterwahl ablaufen kann. Selbst wenn sie verschoben wird, ist der weitere Verlauf der Corona-Krise nicht absehbar. Deshalb kann auch noch nicht entschieden werden, ob eine klassische Wahl mit Urnen stattfindet. Laut Wahlleiter Lukas Lang wird auch eine Briefwahl in Betracht gezogen. „Es müsste dann aber auch die Möglichkeit zur direkten Stimmabgabe an einer Urne bestehen“, sagt er.