In zwei Gebäudetrakten auf dem Killesberg, die jeweils bis zu 66 geflüchteten Menschen Platz bieten sollen, ist Wasser eingedrungen. Foto: Martin Braun

Die Flüchtlingsunterkunft auf dem Killesberg in Stuttgart-Nord ist im Juni bezogen worden – allerdings nur zum Teil: Zwei der fünf Containerbauten an der Roten Wand können bislang nicht belegt werden. Das soll sich noch im November ändern.

S-Nord - Rund 150 Menschen leben derzeit in der Flüchtlingsunterkunft auf dem Killesberg. Mitte Juni sind die Containerbauten an der Roten Wand bezogen worden – zumindest Teile davon. Denn zwei der fünf Gebäudetrakte stehen bis heute leer: „Die zwei ersten Containerbauten sind bis heute nicht fertig und noch nicht abgenommen“, sagt Daniel Nikoleizig vom Amt für Liegenschaften und Wohnen. Derzeit würden an den betroffenen Containern Nacharbeiten vorgenommen.

„Wir hatten in der Bauzeit einen Wasserschaden“, erklärt Steffen Walz, der stellvertretende Leiter des Hochbauamts. An den Stellen, an denen die Container miteinander verbunden sind, habe es reingeregnet. Dadurch seien Teile der Unterkunft feucht geworden und hätten erneuert werden müssen. Die Abnahme sei für diese Woche geplant, sagt Walz. Das Hochbauamt habe nun darauf bestanden, dass das Dach der Bauten mit einer weiteren Deckhaut versehen wird. Der Stadt würden dadurch keine weiteren Kosten entstehen, erklärt Walz. „Wir machen da ganz normale Standards geltend, damit die Bewohnbarkeit gesichert ist.“ Erst wenn die rechtlichen Mindestanforderungen erfüllt seien, würden die Gebäude abgenommen.

„Fest steht: Es gibt keinen Schimmelbefund und wir haben auch sonst keine Anzeichen auf eine Schadstoffbelastung der Luft in den Containern“, sagt Walz. Grundsätzlich lasse das Hochbauamt Räume nach einem Wasserschaden zurückbauen und führe dann eine erste Messung der Raumluft durch. Wenn alles getrocknet und wieder eingerichtet sei werde erneut gemessen, erklärt Walz, auch um auszuschließen, dass es durch die verwendeten Baustoffe zu einer Belastung komme. An den Messungen und der Analyse der Messergebnisse seien auch Experten des Gesundheitsamts beteiligt. Erst wenn beide Messungen ein negatives Ergebnis ergeben hätten, also keine Belastung vorliege, gäbe es vom Hochbauamt grünes Licht für den Bezug der Container.

Die Unterkunft soll vorerst nicht weiter belegt werden

Bis zu 66 Menschen können in jedem der beiden Bauten untergebracht werden. Voraussichtlich Mitte/Ende November sollen die Container bezugsfertig sein, hofft Walz. „Wir hatten sicher ein stückweit Glück, dass wir nicht mehr in der Bredouille waren, die Container dringend belegen zu müssen.“ In der Tat sieht es momentan so aus, dass die Flüchtlingsunterkunft an der Roten Wand, in der – sofern alle Räume bewohnbar sind – bis zu 330 Menschen untergebracht werden können, vorerst nicht weiter belegt wird: „Weitere Zuzüge sind mit Ausnahme einzelner Fälle derzeit nicht geplant“, erklärt der zuständige Abteilungsleiter im Sozialamt, Marco-Oliver Luz.

Probleme gab es an der Roten Wand bereits während der Bauzeit des Containerdorfs: Wenige Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme der Unterkunft wurde im März das Bauunternehmen gewechselt, weil es bei der zunächst beauftragten Firma Terminschwierigkeiten gab, berichtet Steffen Walz. Zu dem Zeitpunkt waren lediglich zwei der fünf Gebäudetrakte errichtet – justament die beiden, die bis heute nicht bewohnbar sind.