Bundestrainer Joachim Löw (links) und der damalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger im Jahr 2008. Foto: dpa

Thomas Hitzlsperger wollte sich eigentlich schon vor der EM 2012 öffentlich zu seiner Homosexualität bekennen, überlegte es sich dann aber nochmal anders. Ins Vertrauen zog er unter anderem Bundestrainer Löw.

Thomas Hitzlsperger wollte sich eigentlich schon vor der EM 2012 öffentlich zu seiner Homosexualität bekennen, überlegte es sich dann aber nochmal anders. Ins Vertrauen zog er unter anderem Bundestrainer Löw.

Berlin - Bundestrainer Joachim Löw ist bereits vor der Europameisterschaft 2012 von Thomas Hitzlsperger darüber informiert worden, dass dieser ein Coming-out plane. „Ich habe ihm gesagt, wenn du mit einem Interview an die Öffentlichkeit gehen möchtest, habe ich großen Respekt davor“, sagte Löw dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Er habe Hitzlsperger, der sich am vergangenen Mittwoch öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, damals zugeraten.

„Er möchte ein normales Leben führen, wollte ein klares Bekenntnis abgeben und nicht irgendwann von einem Fotografen überrascht werden. Als er mir davon erzählte, dachte ich: Es ist für ihn persönlich sicher eine gute Entscheidung“, sagte Löw. Ein paar Tage später habe ihn der Ex-Nationalspieler angerufen, um zu sagen, dass er es sich mit dem Coming-out zunächst anders überlegt habe.

Am vergangenen Mittwoch habe ihn Hitzlsperger dann informiert, dass er nun die Öffentlichkeit einweihe, so der Bundestrainer. Löw hofft, dass die Aufmerksamkeit, die das Coming-out des Fußballprofis erweckte, hilft, den Umgang mit dem Thema Homosexualität zu verändern. „Wenn unsere Gesellschaft dafür sensibilisiert ist, wird der Umgang damit irgendwann ganz normal sein. So selbstverständlich, dass man gar nicht mehr darüber sprechen muss“, erklärte Löw.