Das Bild zeigt die Titelseite der Jubiläumsausgabe anlässlich 40 Jahre Knax. Im Jahr 1999 gab es bei einem Kinderfest in Böblingen eine Knax-Erlebniswelt (re.).Fotos:DSV/Archiv Rudel Foto:  

Seit 40 Jahren gibt der im Synergiepark beheimatete Sparkassenverlag die Knax-Hefte für junge Sparer heraus. Der Comic gehört zu den auflagestärksten Printmedien für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.

Vaihingen - Vor vier Jahrzehnten machte sich irgendwo ein Schiff mit Auswanderern auf den Weg. In einem Sturm gerieten sie in Seenot und strandeten auf einer Insel. Und weil es auf diesem Eiland im Wald überall raschelte und knackte, nannten die Schiffbrüchigen das gefundene Land „Knax“. Das war die Geburtsstunde der gleichnamigen Comic-Reihe des Deutschen Sparkassenverlags (DSV), der an der Straße Am Wallgraben beheimatet ist. Vor 40 Jahren erschien das erste Heft. „Das war damals revolutionär“, sagt die Knax-Redakteurin Jennifer Trautmann.

240 Geschichten später gibt es immer noch viel zu erzählen

Seitdem sind rund 240 Geschichten erschienen. In diesen geht es um die guten Knaxianer, die nachdem sie schiffbrüchig geworden sind, alles verloren haben und auf der Insel ganz von vorn anfangen müssen. Außerdem gibt es die bösen Fetzensteiner, die schon immer auf der Burg Fetzenstein leben und oft Stunk machen. Und hin und wieder macht ein Piratenschiff am Strand der Insel Knax fest. Die Figuren erinnern ein wenig an Asterix und Obelix. Jede hat ihre typisch menschlichen Stärken und Schwächen.

Spaß und Unterhaltung durch die Sparkasse

„Es sind einfach viele kleine nette Geschichten“, sagt Trautmann. Sie kreisen um den Inselalltag. „Es geht nicht immer nur ums Geld und ums Sparen. Wir wollen nicht darauf rumreiten“, sagt Trautmann. Viel mehr seien es Abenteuergeschichten. Aber nicht umsonst gibt es auch die Figur „Gantenkiel“, der das Geld der Knaxianer zuverlässig in der Sparkasse verwaltet. „Durch das kindgerechte, maßgeschneiderte Marketingkonzept Knax sollen Kinder die Sparkasse mit Spaß und Unterhaltung kennenlernen. Und zwar als sympathischen Ansprechpartner für alles, was mit Geld und Sparen zu tun hat. Die Sparkassen werden so ihrem öffentlichen Auftrag zur Spar-erziehung gerecht“, heißt es dazu auf der offiziellen Internetseite.

„Knax ist ein Kundenbindungsinstrument“, bringt Jennifer Trautmann die Sache auf den Punkt. Und das funktioniert auch noch nach 40 Jahren. „Die Kinder wissen, wo Knax herkommt und bringen es mit uns in Verbindung“, sagt die Redakteurin. Beinah alle Sparkassen in Deutschland würden die Comic-Hefte einsetzen. In manchen Städten gebe es sogar einen Knax-Club. „Der organisiert dann beispielsweise mal einen Kinonachmittag oder ein Sommerfest“, nennt Jennifer Trautmann zwei Beispiele.

Kinder steuern ihre eigenen Kunstwerke bei

Aber die Hefte, die es sechsmal im Jahr bei den Sparkassen kostenlos zum Mitnehmen gebe, seien natürlich das Flaggschiff. „Zu jedem Heft bekommen wir rund 150 gemalte Bilder zugeschickt“, sagt die Redakteurin. Das sei der Beweis dafür, dass sich die Kinder gern mit den Figuren beschäftigen. Denn sicher werde nur ein Bruchteil der Bilder auch wirklich an den Verlag geschickt. Einige der kleinen Kunstwerke sind dann in der nächsten Ausgabe zu sehen. Für die Erwachsenen, die Knax noch aus ihrer Kindheit kennen, gibt es sogar eine Facebook-Seite.

Vor 40 Jahren hatte die Erfolgsgeschichte ihren Anfang

Wer Knax damals vor 40 Jahren erfunden hat, ist unklar, sagt Jennifer Trautmann. „Man kann das nicht an einzelnen Personen festmachen. Es waren schon viele Menschen dran beteiligt“, sagt die Redakteurin. Heute ist Knax eine eingetragene Marke des Deutschen Sparkassenverlags. Die jeweils 24 Seiten umfassenden Hefte gehören zu den auflagenstärksten Printmedien für Sechs- bis Zwölfjährige. Zudem gibt es mittlerweile Knax-Kalender, Sonderhefte, Hörspiel-CD’s, Zeichnenlern-Broschüren und vieles mehr. Darüber hinaus gibt es jedes Jahr mehrere zentrale Veranstaltungen, die sogenannten Knax-Tage, in großen deutschen Freizeitparks. Dort treffen sich die Knax-Klub-Mitglieder.

Bei all dem sind die Knax-Bewohner immer bodenständig geblieben. Und es sind noch immer die selben Figuren, die es von Anfang an gab. Nur wenige kamen hinzu. So zum Beispiel 1989 das Eichhörnchen Kiki, fünf Jahre später die Fee Feelicia und anlässlich des 40. Geburtstags der Knax-Hefte der Papagei Ringo.