Der Arsenalplatz in der Ludwigsburger Innenstadt soll autofrei werden, die daneben verlaufende Straße ebenfalls. Foto: Google Earth

Eine weitgehend autofreie Arsenalstraße, die Umwandlung des Arsenalplatzes von einem Parkplatz in einen Park – für weite Teile des Großprojekts in der Ludwigsburger City gibt es eine stabile Mehrheit. Weil die Grünen gegen den Bau einer Tiefgarage sind, ist das Vorhaben jetzt trotzdem in Gefahr.

Ludwigsburg - Die Debatte über die Umgestaltung des Arsenalplatzes und des Schillerplatzes hat im Bauausschuss am Donnerstag die Gräben zwischen den Fraktionen vertieft. Zwar haben sich die Stadträte dafür ausgesprochen, dass die Verwaltung einen Ideenwettbewerb für das Großprojekt beauftragt. Dass die wackelige Mehrheit für den Beschluss in der entscheidenden Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag Bestand haben wird, ist indes fraglich.

Der Konflikt entzündet sich allein an der Frage, ob unter dem Schillerplatz eine Tiefgarage gebaut werden soll. Für alle anderen Pläne gibt es – noch – eine stabile Mehrheit. Der Arsenalplatz soll von einem Parkplatz in einen Park umgewandelt, die Arsenalstraße für Durchgangsverkehr gesperrt, der Schillerplatz teils verkehrsberuhigt und zum „urbanen Stadtplatz“ werden.

Die Freien Wähler sind als einzige Fraktion gegen das Konzept, die CDU hat kürzlich ihren Widerstand aufgegeben. Nun droht das Gesamtvorhaben an der harten Haltung der Grünen zu scheitern, die nicht akzeptieren, dass die wegfallenden Parkplätze in einer neuen Tiefgarage ersetzt werden sollen. „Dafür gibt es keinen Bedarf“, sagte der Stadtrat Markus Gericke und verwies auf ein Gutachten, das belege, dass ausreichend Parkraum vorhanden sei.

Die Kreissparkasse würde die Hälfte der Baukosten für die Garage übernehmen

Dass die Kreissparkasse angekündigt hat, die Hälfte aller Baukosten zu übernehmen, lässt die Grünen kalt, für die CDU aber ist die Garage unverhandelbar. „Wir sind beim Arsenalplatz über unseren Schatten gesprungen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Reinhold Noz und appellierte an die Grünen, den Kompromiss zu suchen. Der Baubürgermeister Michael Ilk betonte, dass es im weiteren Verfahren immer möglich sei, die Garage aus den Plänen zu streichen, sollten etwa die Kosten zu hoch werden.

Am Donnerstag blieben die Grünen bei ihrem Nein. „Wenn wir im Gemeinderat keine Mehrheit für einen Ideenwettbewerb mitsamt Tiefgarage finden, gehe ich stark davon aus, dass die CDU von ihrer Haltung abrückt“, so Ilk. In dem Fall würde für den autofreien Arsenalplatz kaum mehr eine Chance bestehen. „Dann bleibt alles wie es ist, und das wäre die schlechteste Lösung.“