Am Straßenrand in der Nähe der Bushaltestelle Johannesgraben türmen sich abgelegte Weihnachtsbäume – dabei ist es bereits Mitte Februar. Foto: Rüdiger Ott

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stuttgart muss den Sammelplatz für Christbäume an der Allmandstraße mehrmals anfahren. Es sei nicht ungewöhnlich, dass noch bis Anfang Mai Bäume nachträglich abgelegt werden.

Vaihingen - Der Baumberg türmt sich kopfhoch. Die Nordmanntannen und Blaufichten stecken mal kopfüber, mal einfach nur flach daliegend ineinander. An einem der Exemplare flattert silbrig glänzendes Lametta. Ein anderes Nadelgewächs steckt in einem blauen Plastiksack, ein anderer hat es sogar 20 Meter weiter geschafft und liegt direkt neben der Bushaltestelle Johannesgraben. Dieser Anblick bietet sich derzeit am Christbaum-Sammelplatz an der Ecke Allmandstraße und der Straße Am Feldrand. Es ist Mitte Februar.

Offiziell durften die Stuttgarter bis zum 11. Januar an insgesamt 160 Sammelplätzen in der Stadt ihre Weihnachtsbäume ablegen, auch dort an der Allmandstraße. Hat der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt (AWS) womöglich vergessen, die Bäume abzuholen? „Nein“, sagt die Pressesprecherin Annette Hasselwander. „Der Sammelplatz an der Allmandstraße auf Höhe der Gebäude 15 und 29 wurde bereits zwei Mal von den Mitarbeitern der Abteilung Straßenreinigung im Zuge ihrer Reinigungstouren angefahren und gereinigt.“

Nachträglich abgelegte Bäume gibt es überall

Bei den erneut dort abgelegten Christbäumen handele es sich um nachträglich, also außerhalb der dafür vorgesehenen Frist, abgelegte Christbäume, so Hasselwander. Nach der Erfahrung der AWS-Pressesprecherin ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen dort immer noch ihre ausrangierten Bäume entsorgen. Bis Ende April, Anfang Mai sei dies üblich.

Solch unansehnliche Baumberge gibt es nicht nur in Vaihingen, sondern auch in anderen Stadtbezirken. Gut ein Dutzend Beschwerden habe es bereits gegeben, berichtet Hasselwander. Ihren Unmut haben die Bürger per E-Mail, telefonisch oder als sogenannte Gelbe Karte kundgetan. Es handele sich hierbei zum Teil aber auch um wild abgelegte Christbäume, die nicht auf den Sammelplätzen hinterlegt wurden, sondern anderswo, wie sie erklärt.

Für Vaihingen kann die AWS-Pressesprecherin jedenfalls Positives vermelden: Die Mitarbeiter der Abteilung Straßenreinigung werden den Sammelplatz in den nächsten Tagen ein drittes Mal anfahren. Die abgeholten Christbäume werden dann an zentraler Stelle gesammelt, in kleine Stücke gehäckselt und schließlich vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt kompostiert.