Dekra-Auto-Chef Clemens Klinke Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Das Dieselgate um die manipulierten VW-Motoren wirft die Frage auf, warum die Prüforganisationen nichts gemerkt haben. Doch welche Konsequenzen können daraus gezogen werden?

Stuttgart - Autotests, bei denen neue Modelle ihre Typzulassung erhalten, führen in ihrer bisherigen Form zu einem erhöhten Schadstoffausstoß im Alltag. „Fahrzeuge wurden bisher darauf optimiert, die Tests zu bestehen“, sagte Clemens Klinke, Chef der Autosparte des Stuttgarter Prüfkonzerns Dekra, unserer Zeitung. Das sei zwar nicht illegal, das Fahrzeug könne aber „durch diese Ausrichtung auf die Tests im normalen Verkehr, der vom Testzyklus abweicht, schlechter sein“. Klinke kritisierte auch, dass in den Hauptuntersuchungen (HU) nicht mehr die Abgase gemessen werden. Die Software der On-Board-Diagnose schließe „aus der Funktion der Systeme, dass das Abgas sauber sein müsste“, so Klinke. „Das muss aber nicht zwingend stimmen.“ Deshalb solle bei der HU wieder der tatsächliche Abgasausstoß mit einer Sonde im Auspuff gemessen werden.