Hatte am Mittwochabend Grund zum Jubel: der Real-Spieler Toni Kroos. Foto: dpa

Nach der Attacke auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund fühlen auch die Stars aus München und Madrid mit den Kollegen. Die schnelle Neuansetzung empfindet Nationalspieler Kroos als schwierig.

München - Weltmeister Toni Kroos bewertet die schnelle Neuansetzung des Champions-League-Spiels von Borussia Dortmund nach dem Anschlag kritisch. „Wir hatten gerade das Abschlusstraining beendet, als wir das gehört haben. Das ist natürlich eine Katastrophe“, berichtete der Mittelfeldstar von Real Madrid nach dem 2:1 im Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend beim FC Bayern München.

„Dass die Spieler dann heute direkt auflaufen müssen, ist nicht ideal. Ich kann mich nicht hineinversetzen, weil ich sowas noch nicht erlebt habe. Ich kann mir aber vorstellen, dass es ein bisschen länger als einen Tag braucht, so eine Geschichte zu verarbeiten“, sagte Kroos. „Dann heute hier Champions League zu spielen, ist aber offensichtlich anders nicht möglich.“

Nach der Sprengstoffattacke auf den Mannschaftsbus des BVB am Dienstag war das Viertelfinal-Hinspiel gegen AS Monaco abgesagt und umgehend für Mittwochabend neu angesetzt worden. Unter dem Eindruck der schockierenden Ereignisse verloren die Dortmunder die Partie gegen die Franzosen 2:3. BVB-Coach Thomas Tuchel kritisierte die Europäische Fußball-Union UEFA anschließend.

Die Bayern-Stars berichteten nach dem 1:2 am Mittwochabend von ihrer Anreise zum Viertelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. „Es war ganz anders heute, mit viel mehr Polizei, viel mehr Sicherheitskontrollen, viel mehr Polizeibegleitung“, sagte Arjen Robben. „Natürlich hat man das im Kopf, wir sind alle Menschen und das ist beängstigend.“

Am Vorabend hatten die Vorkommnisse aus Dortmund die Münchner noch stärker beschäftigt. „Das ist natürlich schrecklich, wenn so was passiert, dann bist du in Gedanken bei deinen Kollegen in Dortmund“, sagte Robben. „Wir haben uns Gedanken gemacht“, sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm.

Vor dem eigenen Königsklassenspiel gegen Madrid hatte Lahm „Vertrauen“ in alle getroffenen Maßnahmen. Die Attacke aus Dortmund stimmt den Weltmeister-Kapitän wie auch schon andere Vorkommnisse allerdings nachdenklich. „Jeder, der irgendwas mit der Gesellschaft, mit der Welt zu tun hat, macht sich darüber Gedanken. Das betrifft nicht nur uns Spieler“, sagte Lahm.