Gut gelaunt und in Redelaune: Reinhard Löffler, Konrad Epple und Oliver Nauth (von links) werben für ihre Partei. Foto: factum/Granville

Bei einem Wahlkampftermin der CDU in Korntal sollte es eigentlich um Wirtschaft gehen. Dann ging es doch um Flüchtlinge – und die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört.

Korntal-Münchingen - Konrad Epple ist noch gar nicht da, und trotzdem ist der Christdemokrat im Korntaler Restaurant Momentum an diesem Dienstagabend schon ziemlich präsent. Von einer Handvoll mannshoher Banner lacht sein Konterfei. „Ehrlich, verlässlich, bodenständig“ steht darunter. Und dann ist der Landtagskandidat schließlich auch selbst da, zielstrebig eilt er nach vorn hinter das Holzpult, das auf einem Tisch steht.

Mit einem „herzlichen Grüß Gott“ wendet er sich an den CDU-Stammtisch. Reinhard Löffler, der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU im Landtag, und Oliver Nauth vom Ortsverband sind noch gar nicht im Raum, da fängt Epple schon an zu reden. Vorher nutzt er noch geschwind die Gelegenheit, ein Werbeposter für das Heringsessen in Kallenberg vorn am Pult aufzustellen. Das Papier rutscht immer wieder auf den Tisch. Macht nichts, scheint Epple zu denken, los geht’s: Der Ditzinger CDU-Rat steigt ein mit einem wilden Themenmix irgendwo zwischen Breitbandausbau (wichtig), Polizei (mehr Leute einstellen) und Wasserwerferprozess (die Opfer wollten es so). Dann kommt Oliver Nauth vom Ortsverband an die Reihe; eigentlich sollte er zuerst reden. „Wirtschaft stärken, Zukunft gestalten“ heißt das Motto an diesem Abend, und Nauth erklärt, warum: „Wirtschaft ist unsere Kernkompetenz, die in der Flüchtlingskrise etwas in den Hintergrund geraten ist.“

Löffler: Islam gehört nicht zu Deutschland

Aber, wie sollte es auch anders sein, auch in Korntal sind die Flüchtlinge ein Thema. Löffler steigt sofort damit ein. Er redet von christlicher Verantwortung, gibt sich als Unterstützer der „Wir schaffen das“-Parole der Kanzlerin. Diese optimistische Grundhaltung mag damit zusammenhängen, dass Löffler nach eigener Aussage auch davon ausgeht, dass die meisten Flüchtlinge nach gegebener Zeit wieder in ihre Heimat zurückgehen. Die meisten werde man kaum dauerhaft integrieren können, die meisten seien zudem Analphabeten und keine „Ärzte und Atomphysiker“. Rechtspopulistisches Gedankengut, sagt Löffler, ekele ihn an. Wer davon rede, auf Flüchtlinge zu schießen, habe „das Gehirn einer Amöbe“.

Anders als für Angela Merkel gehört der Islam für Löffler allerdings nicht zu Deutschland. Statt Muslimen allzu viele Zugeständnisse zu machen – und die Gesellschaft damit „an den Rand eines Kulturkampfs“ zu bringen – solle man lieber der Wirtschaft mehr Freiheiten verschaffen. Damit ist Löffler beim eigentlichen Thema des Abends. Er redet sich warm, während Epple kaum mehr zu Wort kommt. „Das Plenum ist eine Arena“, sagt Löffler später, „eine Show.“ Er würde es fast bedauern, wenn er nicht mehr in der Opposition wäre – „dann müsste ich staatstragend reden“.