Guido Wolf will eine veränderte Bildungspolitik. Foto: dpa

Der CDU-Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl in Baden-Württemberg, Guido Wolf, spricht sich für eine veränderte und verbesserte Bildungspolitik aus.

Stuttgart - Im Fall eines Machtwechsels zu einer CDU-geführten Landesregierung 2016 will Unions-Spitzenkandidat Guido Wolf vornehmlich in der Bildungspolitik nachjustieren. Da gebe es eine große Verunsicherung der Bürger, um die man sich kümmern müsse, sagte Wolf der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Die von Grün-Rot eingeführten Gemeinschaftsschulen - derzeit 209 an der Zahl - wolle er nicht ausbauen, allerdings könnten die Schüler dort weiter einen Abschluss machen. „Wir werden dann schauen, wo es in der Pädagogik der Gemeinschaftsschulen Veränderungen geben kann.“

Besonders fördern will er die jüngst von Kultusminister Andreas Stoch (SPD) bereits mit 500 zusätzlichen Stellen zum Schuljahr 2016/17 bedachten Realschulen; sie sollten einen „höheren Stellenwert“ bekommen. Bei den Gymnasien will Wolf den Status quo erhalten. Die Sonderschulen hätten trotz fortschreitender Integration behinderter Schüler an allgemeinen Schulen ihre Daseinsberechtigung.

Kompetenz müsse seine Partei im Südwesten wieder bei ökologischen Themen wie dem Klimaschutz und dem Flächenverbrauch erlangen. „Die Bewahrung der Schöpfung ist mir ein zentrales Anliegen“, sagte der Herausforderer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Landtagswahl im März 2016. Schwarz-Grün bleibe eine von mehreren Möglichkeiten, sagte Wolf mit Blick auf Koalitionen nach dem Urnengang. „Aber darüber reden wir nach der Wahl. Zunächst kämpfen wir für uns“, sagte Wolf, der sich in einer Mitgliederbefragung gegen CDU-Landeschef Thomas Strobl durchgesetzt hatte und zum Zugpferd seiner Partei gekürt worden war.

Er wolle Baden-Württemberg wieder zu einem Hochtechnologie-Standort machen, sagte Wolf. Es sei ein „ehrgeiziger Anspruch, der anknüpft an das, was wir früher mal waren: das clevere Land. Speerspitze bei neuen Ideen, aus denen dann marktfähige Produkte wurden.“ Dafür prägte Wolf den Begriff „Smart Valley“ für Baden-Württemberg.

Zum Umgang mit der antiislamischen „Pegida“-Bewegung sagte Wolf, die Politik müsse die Sorgen der Bürger ernst nehmen. Eine Tabuisierung dürfe es nicht geben. „Eine Diskussion nicht zuzulassen, stärkt politische Kräfte, die wir nicht haben wollen.“ Die Ängste der Menschen würden noch stärker, wenn zum Beispiel in Berlin ein Weihnachts- in einen Wintermarkt umbenannt werde. „Dann verstehen viele Menschen die Welt nicht mehr.“