Die Mooswand an der Cannstatter Straße liegt von der Messstelle am Neckartor einige hundert Meter entfernt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Nach Ansicht der CDU-Fraktion im Rathaus ist das Experiment zum Feinstaubabbau durch die Mooswand an der Cannstatter Straße in Stuttgart gescheitert.

Stuttgart - Die CDU-Fraktion im Rathaus bezweifelt die Wirksamkeit des knapp 560 000 Euro teuren Mooswand-Versuchs gegen Feinstaub entlang der Cannstatter Straße – und beruft sich dabei auf Aussagen von Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne). In einer Antwort auf eine Anfrage der Fraktion vom 29. März hatte Kuhn erklärt, er gehe davon aus, dass Filterwirkungen lokal auf das nahe Umfeld der Mosswand beschränkt sein werden. Ziel des Pilotprojekts sei es, die Wirksamkeit der Mooswand direkt am Standort zu testen.

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Für die CDU ist damit klar: Eine positive Auswirkung der Moosinstallation auf die Feinstaubmessergebnisse am Neckartor sei offenbar gar nicht beabsichtigt gewesen. Stattdessen müsse sich man nun auf die Straßennassreinigung konzentrieren. Es sei Kuhn und Umweltbürgermeister Peter Pätzold (Grüne) wohl lediglich darum gegangen, einen Feldversuch ohne praktische Resultate für die hoch belastete Kreuzung in Gang zu setzen, kritisiert CDU-Fraktionschef Alexander Kotz: „Würde jemand im Zusammenhang mit der Mooswand gar von einem Schildbürgerstreich sprechen, wäre schwer dagegen zu argumentieren.“ Es sei völlig unverständlich, warum die Mooswand nicht direkt am Neckartor aufgestellt worden sei. Die Argumentation des Rathauschefs, für den Aufbau dort hätte man den bestehenden Gehweg in Beschlag nehmen müssen, ist für die CDU nicht nachvollziehbar, da dieser ohnehin kaum von Fußgängern benutzt werde. Kotz schlussfolgert, dass das Handeln des Oberbürgermeisters bei diesem wichtigen Thema noch stärker durch den Gemeinderat kontrolliert werden müsse als bisher.

Das Umweltamt reagierte prompt: Man habe nie behauptet, dass die Mooswand die Feinstaubwerte am Neckartor signifikant senken könne, hieß es.