CDU-Fraktionschef Volker Kauder Foto: dpa

Diese Wahl war reine Formsache. Trotzdem dürfte CDU-Fraktionschef Volker Kauder sein Wahlergebnis nicht ganz schmecken.

Diese Wahl war reine Formsache. Trotzdem dürfte CDU-Fraktionschef Volker Kauder sein Wahlergebnis nicht ganz schmecken.

Berlin - Die Unionsfraktion im Bundestag hat ihren Vorsitzenden Volker Kauder (CDU) mit einem leichten Dämpfer für den Rest der Legislaturperiode im Amt bestätigt. Bei der Wahl am Dienstag in Berlin erhielt der 65-Jährige 93,8 Prozent der Stimmen. Vor einem Jahr hatte er mit 97,4 Prozent sein bisher bestes Ergebnis erzielt. Bei seiner ersten Wahl 2005 hatte er sein bisher schlechtestes Ergebnis von 92,1 Prozent bekommen.

Der erste Parlamentarische Geschäftsführer, Michael Grosse-Brömer, wurde mit 93,2 Prozent wiedergewählt. 2013 stimmten 95,2 Prozent für den heute 53-Jährigen.

Die CDU-Spitzenpolitiker sind damit bis zum Ende der Wahlperiode 2017 bestätigt. Die CSU hatte ihre Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt und den Parlamentarischen CSU-Geschäftsführer Max Straubinger bereits im Januar für diesen Zeitraum gewählt.

Kauder ist Jurist und sitzt seit 24 Jahren im Bundestag, sein Wahlkreis ist Rottweil-Tuttlingen in Baden-Württemberg. Seit 39 Jahren ist er in der CDU. Kauder zählt zu den engen Vertrauten von CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Grosse-Brömer übernahm sein Amt 2012 von dem heutigen Kanzleramtsminister Peter Altmaier, der damals Nachfolger des entlassenen Umweltministers Norbert Röttgen (CDU) geworden war.

Am Nachmittag sollten auch die Sprecherposten neu vergeben werden. Spannendste Personalie war hier das Ergebnis für den außenpolitischen Sprecher Philipp Mißfelder. Er hatte sich im April den Ärger von Merkel und Kauder zugezogen, weil er während der Ukraine-Krise an einer Geburtstagsfeier von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) in St. Petersburg teilgenommen hatte, zu der auch Russlands Präsident Wladimir Putin kam. Für die Wahl des Sprecheramtes gab es aber nach Fraktionsangaben keinen Gegenkandidaten zu Mißfelder. Auch Kauder und Merkel sollen seine Wahl unterstützt haben.