Noa Jonsmas Botschaft an die Männer: „Es ist kein Kompliment“. Foto: Instagram

Für viele Frauen ist das sogenannte „Catcalling“ lästiger Alltag geworden. Eine junge Frau aus Amsterdam hat sich mit einem kreativen Projekt auf Instagram gegen die Belästigungen zur Wehr gesetzt.

Amsterdam/Stuttgart - Wer sich als Frau alleine auf den Weg zum Volksfest macht, läuft Gefahr, von allen Seiten angegraben zu werden. Allein der rund 300 Meter lange Weg vom Bahnhof zum Wasen kann sich für Besucherinnen schnell zum Spießrutenlauf entwickeln. Hier ein Pfiff, da ein wenig geistreicher Anmachspruch, dort eine anzügliche Geste. Ein Dirndl, das Dekolleté betont und Beine zeigt, scheint für einige Männer als Freifahrtschein zu gelten, hemmungslos zu baggern. Wie unangenehm das für die Frauen sein kann, merken sie dabei nicht. Aber nicht nur Frauen in Tracht sind von diesem Phönomen betroffen. Und auch nicht nur auf dem Weg zum Wasen. Weltweit ist das sogenannte „Catcalling“ für viele Frauen lästiger Alltag geworden.

20-Jährige macht Selfies mit Männern, die sie belästigt haben

Auch die 20-jährige Studentin Noa Jansma aus Amsterdam war immer wieder Belästigungen ausgesetzt. Weil sie nicht wollte, dass Männer mit einem solchen Verhalten davonkommen, hat sie sich ein besonderes Projekt ausgedacht. Sie machte Selfies mit den Männern, die sie belästigten. Einen Monat lang postete sie die Bilder auf ihrem Instagram-Account „dearcatcallers“. Ihre Botschaft: Es ist Belästigung was die Männer tun, kein Kompliment. Auf Instagram sieht man nun Männer, die ihr hinterherpfiffen, die ihr sagten „Ich weiß, was ich mit dir tun würde, Baby“, die ihr zehn Minuten lang hinterherliefen und sie fragten, ob sie nicht gemeinsam nach Hause gehen sollten.

In einem Interview mit BBC Newsbeat beteuerte Jansma, sie wolle die Männer mit den Bildern nicht demütigen. Sie wolle lediglich ein Zeichen setzen. „Diese Männer sind in meine Privatsphäre eingedrungen, auf der Straße, vor allen. Nun dringe ich in ihre Privatsphäre ein.“ Da es beim „Catcalling“ nicht um ihr persönliches, sondern um ein globales Phänomen geht, will sie den Account weitergeben. Weltweit sollen andere Mädchen und Frauen das Projekt fortsetzen. Sie können außerdem unter dem Hashtag #dearcatcallers eigene Erfahrungen teilen.