Die Fruchtsäule wird auf dem Cannstatter Wasen aufgepflanzt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Fruchtsäule ist aufgepflanzt. Am Donnerstag hat Schausteller Stefan Kinzler mit seinem Kran die Fruchtsäule auf den Sockel am Cannstatter Wasen gehoben. Das Wahrzeichen des Volksfests kündet davon, dass am 23. September der Wasenrummel beginnt.

Stuttgart - (fr). Die Hausbesetzer waren widerspenstig. Sie wollten nur der Gewalt weichen. Kein Wunder, hatten sich die Wespen doch ein wunderbares Nest in der Fruchtsäule gebaut. War ja auch alles frei. Die Fruchtsäule arbeitet schließlich Teilzeit, verbringt einen Großteil ihres Daseins im Dämmerschlaf auf dem Recyclingplatz des Cannstatter Wasens. Warum also nicht einziehen, dachten sich die Wespen. Und verteidigten ihr Domizil mit allem was sie hatten, ließen niemanden an die 16 Meter lange und 3,5 Tonnen schwere Säule heran. Die Feuerwehr musste die unerwünschten Mitbewohner vertreiben.

Dann erst konnten der Stuttgarter Gärtnermeister Rainer Locher und seine Leute ans Werk gehen. Eine Schönheitsoperation war dringend nötig, die Säule war in die Jahre gekommen, die Haut faltig und rissig geworden. Die Gärtner spendierten der Säule eine neue Hülle, überzogen sie mit 200 Quadratmeter blauem Kunststoffgewebe, UV-beständig, einen Sonnenbrand bekommt die Säule also nicht. Sie befestigten 13 Meter Girlanden aus Ähren, 100 Meter Bänder und 700 künstliche Sonnenblumen mit 7500 Tackern. Dermaßen gestrafft und verschönert hat die Fruchtsäule gestern ihren Dienst angetreten als Wahrzeichen des Cannstatter Volksfests. Momentan ist sie noch nackt, aber wie es sich für ein Erntedankfest gehört, wird sie bis zum Festbeginn am 23. September ein Kleid bekommen – eines aus mehreren Tonnen Obst und Gemüse. Locher und seine Gärtner werden die Fruchtsäule mit Kürbissen, Kohl, Auberginen, Artischocken, Gurken, Kohl, Kraut, Trauben Kartoffeln, Kräutern, Chrysanthemen und allerhand anderen Gewächsen aus der Region dekorieren. Und dann wird repräsentiert, allerdings ohne Untermieter.