Beim 167. Cannstatter Volksfest, das an diesem Freitag beginnt, wird 17 Tage lang gefeiert. Die Maß Bier kostet dieses Jahr bis zu 8,90 Euro.
Wahlkampf im Bierzelt. Das erfordert besondere Regeln. Edmund Stoiber hatte als bayerischer Ministerpräsident heimlich Tee im Maßkrug, so wirkt man volkstümlich und lallt trotzdem nicht. Man darf also gespannt sein, welchen Genüssen sich die OB-Kandidaten diesen Freitagabend bei der Eröffnungsfeier um 19 Uhr im Schwabenbräu-Zelt hingeben. Kommen wollen fast alle, gilt es doch zu betrachten, was man nächstes Jahr gerne selbst machen möchte. Doch damit genug des Politikzirkus und Manege frei für das Volksfest. Wir erzählen, was man wissen muss, damit man sich nicht zwischen den 321 Buden, Karussells und Zelten verirrt.
Wie viel Schläge braucht OB Schuster?
Die Prognose fällt schwer. Doch aufgrund der Daten der Vergangenheit lässt sich eine ganz stabile Hochrechnung erstellen. In seinen 15 Jahren als Oberbürgermeister hat Wolfgang Schuster Geschick mit Zapfhahn und Hammer bewiesen. Bei seinem 16. und letzten Auftritt als Stadtoberhaupt wird er es noch einmal beweisen wollen. Unser Tipp: Ein Schlag und angezapft ist.
Wie lange dauert die Eröffnungsfeier?
Was sich die VfB-Fans beim 0:3-Debakel gegen Hoffenheim gewünscht hätten, gönnen Wasenveranstalterin in.Stuttgart und der SWR dem Publikum im Zelt: Statt 90 Minuten ausharren zu müssen, tut es dieses Mal die Hälfte. Man hat die Eröffnungsfeier gestrafft, beginnt im Zelt bereits um 19 Uhr und ist eine Dreiviertelstunde später fertig. Der SWR peppt das Ganze mit Filmen auf und sendet ab 20.15 Uhr 90 Minuten lang. Das ist sehr geschickt, der Sender braucht nicht wie in den Vorjahren Schlager-Zombies auszugraben und auf die Bühne zu stellen. Die Untoten kann man ja jetzt nebenan in der Mercedes-Benz-Arena bewundern.
Wie lange dauert das Volksfest?
17 Tage. Es wird bis zum Sonntag, 14. Oktober, gefeiert. Die Eröffnung beginnt zwar diesen Freitag erst um 19 Uhr. Der Wasen öffnet aber bereits um 15 Uhr.
Was kostet das Bier?
Wer Geld anzulegen hat, sollte in Gold investieren oder in Bier. Das ist sicherer als der Euro. Der Bierpreis steigt und steigt. 8,60 Euro kostete im Vorjahr die teuerste Maß Bier. Heuer muss man im Cannstatter Wasenzelt von Sonja Merz 8,90 Euro für eine Maß Bier einzahlen. In Michael Wilhelmers Schwabenbräu-Zelt kostet die Maß 8,60 Euro. Im Fürstenberg-Zelt von Peter Brandl gibt es den Liter Bier für 8,70 Euro, ebenso im Hofbräu-Zelt von Hans-Peter Grandl. Die Festwirte Klauss und Klauss im Dinkelacker-Zelt, die Familie Weeber mit dem Zelt Zum Wasenwirt und Karl Maier vom Göckelesmaier verkaufen ihre Maß für 8,80 Euro. Fürs halbe Göckele muss man übrigens bis zu 9,20 Euro zahlen.
Und wenn ich anderswo essen möchte?
Auf dem Platz kostet eine Rostbratwurst im Brötchen 3 Euro, eine Portion Pommes frites 2,50 Euro, 0,3 Liter alkoholfreies Getränk bekommt man für 2,50 Euro. Für 100 Gramm gebrannte Erdnüsse muss man 1,50 Euro zahlen, für eine Zuckerwatte 1 Euro, eine Pizza gibt’s für 2 Euro. Ansonsten gilt wie anderswo: Vergleichen lohnt sich. Am Donnerstag, 4. Oktober, und Mittwoch, 10. Oktober, sind Familientage. Schausteller und Wirte versprechen an diesen Tagen, die Preise zu senken.