Juan Ostolaza hat gut ein Jahr gebraucht, um die Räumlichkeiten so umzubauen, dass daraus ein Café nach seinem Geschmack wird. Foto: Ina Schäfer

Im Café Babel gibt es nicht nur Mittagstisch, sondern auch wechselnde Ausstellungen. Ein Jahr lang hat Besitzer Juan Ostolaza an den Räumlichkeiten gebaut, bis alles so aussah, wie er sich das vorgestellt hatte.

Lokalköpfe - Ein Jahr lang hat Juan Ostolaza an den Räumlichkeiten gebaut, bis alles so aussah, wie er sich das vorgestellt hatte: altbekannte Räume in neuem Erscheinungsbild und mit neuem Konzept. Im April dieses Jahres hat er sein Café Babel schließlich eröffnet. Ein helles, charmantes Eckcafé mit Kunst an den Wänden und einer Einrichtung, die vom Flohmarkt zusammengesammelt worden ist.

Früher befand sich dort an der Uhlandstraße 26 ein Atelier sowie im Untergeschoss die Wohnung, in der er mit seinen Freunden in einer Wohngemeinschaft gewohnt hat. Die Truppe nannte sich „Wir sind Babel“ und war ein loser Zusammenschluss von jungen Künstlern und Fotografen, die sich an der Freien Fotoschule in Stuttgart kennengelernt haben. 2008 zogen sie in den kleinen Eckladen an der Uhlandstraße in Stuttgart-Mitte, organisierten dort gemeinsam Ausstellungen und Workshops. Lichtbildnerei haben sie die Räumlichkeiten damals genannt.

„Ich möchte Café und Kunst zusammenbringen“

Irgendwann aber ist passiert, was oft passiert: Einige aus der Künstler-Gruppe sind weggezogen, andere haben neue Projekte gestartet. Nur Juan Ostolaza wollte den Laden nicht hergeben, sondern etwas ganz Neues daraus machen. „Ich habe schon immer gerne andere bewirtet“, sagt er. „Unser Treffpunkt war immer hier.“ Deshalb lag es nahe aus dem Atelier ein kleines Café zu machen und fortan nicht mehr nur die Freunde zu bewirten.

Juan Ostolaza kommt ursprünglich aus Argentinien. Erst mit 19 Jahren ist er zunächst nach Spanien, um in Madrid Film zu studieren, schließlich ist er nach zwei weiteren Jahren nach Stuttgart gekommen.

In seinem Eckladen gibt es nicht nur Kaffee sondern auch Speisen, einen Mittagstisch und Abendessen. Es gibt Aktionen wie den Schwäbischen Tag und Torten. In regelmäßigen Abständen außerdem Abendveranstaltungen wie Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte. So ganz weg von der Kultur will der 33-Jährige nämlich nicht. „Ich möchte Café und Kunst zusammenbringen“, sagt er. Beides solle parallel existieren. Deshalb fungiert der Eckladen noch immer als Galerie.

Ein Kochfestival im September ist geplant

Im Moment hängen Bilder von der Tübinger Künstlerin Maren Profke an den Wänden. Sie passen perfekt in das Café, deshalb hängen sie auch schon seit mehr als drei Monaten dort. „Eigentlich sollen die Künstler nach ein paar Wochen wechseln, aber die Bilder gefallen mir so gut“, sagt Juan Ostolaza. Auch die Fotografie ist noch immer gegenwärtig im Café Babel. In einem Regal stehen seltene Fotografiemagazine aus aller Welt, die man sonst in Stuttgart nur schwer findet.

Die meisten Gäste kommen zur Mittagszeit ins Café Babel, Leute die in der Nähe arbeiten oder wohnen. Das Café befindet sich ein wenig versteckt hinter dem Olgaeck, Laufkundschaft verirrt sich kaum dorthin. Doch Juan Ostolaza hat Hoffnung, dass sich die Ecke noch entwickeln wird. „Es ist jetzt schon ein wenig wärmer geworden“, sagt er.

Im September hat er eine Art Kochfestival an der Uhlandstraße geplant. Dann soll es wieder Workshops geben, wie zu Zeiten der Lichtbildnerei.