Die Ersatzhaltestelle ist eingerichtet, vom Gerüsttunnel allerdings noch keine Spur. Foto: Dreßler

Hermann Heilemann geht es ums Prinzip: Warum wird eine Bushaltestelle wegen Bauarbeiten verlegt, und dann passiert nichts? So geschehen in Birkach in der Ortsmitte.

Birkach - Dass ein Tunnel gebaut wird, hatte in Birkach Verwirrung gestiftet; nun stiftet es Verwirrung, dass er nicht gebaut wird. Aber von vorne: Was sich zunächst nach einem unterirdischen Bauwerk für die Ortsmitte angehört hat, ist in Wirklichkeit ein Durchgang aus Gerüstteilen auf dem Gehweg entlang der Birkheckenstraße – seitens der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) angekündigt als Tunnel. Grund: Das Haus an der Bushaltestelle „Birkheckenstraße“ soll saniert werden.

Die SSB war pünktlich, sie verlegte – wie gewünscht – am 10. Juli die Bushaltestelle. Die Ersatzhaltestelle befindet sich seither an der Birkheckenstraße vor dem Gebäude mit der Hausnummer 15. Doch so manch einer dürfte sich mittlerweile fragen, wozu. Denn bis jetzt fehlt von dem Tunnelgerüst jegliche Spur.

Es geht ihm ums Prinzip

Einer, der sich wundert, heißt Hermann Heilemann. Der Birkacher wartet seit Tagen auf die Baustelle. „Aber es ist immer noch nichts passiert“, sagt er. Heilemann steht fast jeden Tag an der Haltestelle „Birkheckenstraße“. „Ich bin ein notorischer Busfahrgast“, sagt er. Zugegebenermaßen hat Heilemann selbst keine großen Nachteile wegen der Ersatzhaltestelle. Schließlich liegt sie gerade einmal ein paar Schritte von der eigentlichen entfernt. Heilemann geht es schlichtweg ums Prinzip. „Es ärgert mich einfach, wenn man so mit den Leuten umgeht“, sagt er. Erst eine Baustelle ankündigen, und dann nicht loslegen. Wobei, wer genau hinschaut, sieht, dass bereits kräftig gearbeitet wird – allerdings hinter besagtem Haus.

Weshalb der Tunnel auf sich warten lässt, bleibt vorerst im Dunkeln. Auf der Straße wird gemunkelt, dass der Tunnel bis Anfang August aufgebaut wird. Der Hauseigentümer, der die Bauarbeiter bestellt hat, war nicht zu erreichen, und die SSB-Sprecherin Birte Schaper sagt, das sei nicht ihre Baustelle. Der Anfang des Tunnels ist also noch nicht in Sicht.