Weil die Lokalpolitiker in der Standortfrage bisher nicht schlüssig waren, mussten die Fahrgäste beim Warten an der Alten Post bei schlechtem Wetter im Regen stehen. Foto: Archiv Sägesser

Es zeichnet sich ab, dass sich eine Plieninger Posse ihrem Ende nähert: In ihrer nächsten Sitzung werden die Bezirksbeiräte darüber entscheiden, wo das Bushäuschen „Plieningen Post“ stehen soll. Darüber herrscht seit Monaten Uneinigkeit.

Plieningen - Die Bezirksbeiräte geben ihren Widerstand vermutlich auf. Wenn die spontane Äußerung des SPD-Sprechers Ulrich Berger eine Mehrheit findet. Dieser hat bei der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats vorgeschlagen, das Buswartehäuschen an der Haltestelle „PlieningenPost“ dann eben vorne am Straßenrand aufzustellen, „damit die Leute nicht noch mal drei Jahre im Regen stehen“, so Berger.

Zuvor hatte die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel die Lokalpolitiker darüber informiert, dass sich der Baubürgermeister Matthias Hahn die Situation inzwischen selbst vor Ort angeschaut habe – und zu einer Entscheidung gekommen sei. Einmal sei er sogar sonntags extra nach Plieningen hochgefahren, erzählte Lindel. „Er kann sich auch nicht über den Denkmalschutz hinwegsetzen.“ Und deshalb gibt es für Hahn nur einen Platz, an dem das Wartehäuschen stehen kann.

Probleme bei der Entscheidungsfindung

Vor über einem Jahr ist in Plieningen eine Endlos-Debatte über das an der Haltestelle „Plieningen Post“ geplante Wartehäuschen ausgebrochen, unter der vor allem die Fahrgäste bei schlechtem Wetter zu leiden hatten. Weil sich die an der Standortsuche Beteiligten einfach nicht einigen konnten oder wollten, blieben sie einstweilen der Witterung ausgeliefert. Das Problem bei der Entscheidungsfindung: Die Bezirksbeiräte wollten nicht, dass das Häusle vorne an der Straße steht, weil es hinten an der Hausmauer der Alten Post aufgeräumter sei. Die Stadt wiederum erlaubte diesen Standort nicht, weil er das Bild des denkmalgeschützten Gebäudes störe.

Letzterem Argument hat sich der Chef Matthias Hahn nun angeschlossen. Er musste ran, weil die Streitparteien zu keinem Ergebnis kamen. Bei der vergangenen Sitzung des Gremiums hat die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel von der Haltung des Bürgermeisters berichtet. „Ich wollte keinen Beschluss herbeiführen“, sagt sie im Nachhinein. „Ich wollte es einfach mal in die Köpfe pflanzen.“ Beim nächsten Treffen der Bezirksbeiräte werden die Fraktionen allerdings abstimmen. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie ihren Widerstand aufgeben werden. Manchmal wirken Machtworte Wunder.