Ein altes Thema: die Sperrung der Buowaldstraße Foto: Archiv Sägesser

Die Stuttgarter Verwaltungsrichter haben zu viel zu tun, als dass sie sich um den Zankapfel Buowaldstraße zwischen Sillenbuch und Stuttgart-Ost kümmern könnten. Bisher gibt es noch keinen Verhandlungstermin.

Sillenbuch/S-Ost - Die Klage ist vor ein paar Tagen ein Jahr alt geworden. Gegenstand: die Sperrung der Buowaldstraße durch den Wald zwischen Sillenbuch und dem Stuttgarter Osten. Wie sich die Dinge derzeit darstellen, wird die Klage wohl mindestens anderthalb Jahre alt werden, bevor sie überhaupt verhandelt wird. Bis Jahresende sei noch kein Verhandlungstermin anberaumt worden, teilt Kerstin Wilke vom Verwaltungsgericht Stuttgart mit. „Wir sind derzeit sehr belastet mit Verfahren“, erklärt sie und verweist vor allem auf die gestiegene Zahl von Asylanträgen. Da muss die Buowaldstraße zurückstehen.

Ein Bürger hat im Juni 2014 gegen eine Entscheidung der Stadt geklagt. Die Verwaltung hatte – nach einem Beschluss im Gemeinderat – im August 2013 verfügt, dass die Buowaldstraße auf dem Abschnitt durch den Wald für den Verkehr gesperrt wird. Bis dato galt, dass das Sträßchen für Pendler morgens für ein paar wenige Stunden aus Richtung Sillenbuch freigegeben war und nachmittags in die Gegenrichtung.

Naturschutz gegen Verkehrsaufkommen

Bis über die Klage entschieden ist, hat diese Regelung Bestand. Sie war Ergebnis eines Kompromisses, dem eine jahrzehntelange Debatte vorausging. Die Gegner der Sperrung argumentieren, dass die Straße eine nicht unwichtige Verbindung für Pendler sei und dass der Verkehr auf der Kirchheimer Straße steigen würde, wenn die Buowaldstraße für Autofahrer tabu wäre. Die Befürworter der Sperrung stellen den Naturschutz und die Lebensqualität in den Vordergrund; Tiere und Spaziergänger müssten vor den Autos geschützt werden. Die öko-soziale Mehrheit im Gemeinderat hatte sich schließlich durchgesetzt.

Das will ein Sillenbucher Anwohner nicht hinnehmen. Deshalb hat er vor dem Verwaltungsgericht geklagt. Bisher seien keine Unfälle passiert und die geltende Morgen-und-Abend-Regel habe sich bewährt, so seine Ansicht. Hinzu komme, dass die Straße wichtig für die letzten verbliebenen Läden in Alt-Sillenbuch sei. Sie müssten um ihre Existenz bangen, wenn die Straße gesperrt würde.