Wahlkampfhelfer sind mit dem Verteilen der Plakate beschäftigt. Die Bundestagswahl ist am 24. September. Foto: dpa

So kann es gehen: Am 24. September ist Bundestagswahl. Weil Julia Dettling aus Filderstadt allerdings erst am 27. September volljährig wird, kann sie dieses Mal noch keine Kreuzchen machen. Hier erzählt sie, wie sie das findet.

Filder - Seit 1972 ist man hierzulande nicht mehr mit 21, sondern bereits mit 18 Jahren wahlberechtigt. Während sich derzeit rund 61 Millionen Wahlberechtigte Gedanken darüber machen, an wen sie am 24. September ihre Stimme vergeben, sitzen etliche mehr oder weniger politikbegeisterte Jugendliche in den Schulen der Republik und lernen, wie das politische System hierzulande funktioniert.

Als sie es gemerkt hat, hat sie sich geärgert

Wählen dürfen die meisten von ihnen in diesem Jahr noch nicht. Bei einigen ist es ganz knapp. So zum Beispiel bei Julia Dettling, die das Eduard-Spranger-Gymnasium in Filderstadt besucht. „Ich hätte mich mehr mit den Inhalten beschäftigt, wenn ich wählen dürfte“, sagt die 17-Jährige. Sie feiert ihren 18. Geburtstag am 27. September – drei Tage nach der Wahl. „Es hat mich schon geärgert, vor allem weil es so knapp ist“, sagt sie. Wenn sie mitwählen dürfte, wüsste sie zwar nicht ganz genau, was sie ankreuzen würde, aber sie habe eine Richtung.

Ihre Meinung bildet sich die 17-Jährige weniger daraus, was man in der Schule lernt, sondern eher über ihre Eltern. „Man unterhält sich zu Hause schon darüber“, sagt sie. Außerdem informiere sie sich in den Medien über Politik und hat auch eine App auf ihrem Smartphone, die ihr neue Nachrichten sofort anzeigt.

Julia Dettling Foto: z

„Man bekommt es schon mit, dass sich jetzt alle vorbereiten“, sagt Dettling und zeigt sich etwas enttäuscht über ihren ungünstig gelegenen Geburtstag. Die Schülerin war zu Hause, als sie herausgefunden hat, dass sie drei Tage zu spät Geburtstag hat. „Ich habe meine Mutter gefragt, wann denn die Wahl ist, und sie sagte im September“, sagt sie, „dann habe ich nachgeschaut, wann genau, und habe gesehen, dass ich sie knapp verpasse.“

Knapp verpasst, ist auch vorbei

Im kommenden Jahr macht die 17-Jährige ihren Schulabschluss. Im Unterricht habe man mal ein bisschen die Parteien eingeordnet, arg viel mehr nicht. „Aber ich habe Gemeinschaftskunde auch nicht vierstündig gewählt“, sagt sie. Sonst würde sie wahrscheinlich mehr über Politik lernen. Selbst schätzt sich die Schülerin so ein, dass sie schon ganz gut informiert ist. In ihrem Freundeskreis gebe es nur ein Mädchen, das sich auch etwas für Politik interessiere. Wählen darf aber keiner ihrer Freunde, denn Dettling sei die Älteste.