Einbruch-Serien beschäftigen die Polizei zunehmend Foto: dpa

Die dramatisch steigende Zahl von Einbrüchen zwingt die Politik zum Handeln: Einbruchsichere Fenster werden nun vom Staat bezuschusst. Die Polizei findet’s gut.

Berlin - Im Kampf gegen steigende Einbruchskriminalität stellt der Bund insgesamt 30 Millionen Euro bis 2017 zur Verfügung. Mit den Zuschüssen sollen Haus- und Wohnungseigentümer sowie Mieter ihr Zuhause besser vor Einbrüchen schützen. Das Programm soll ab dem Herbst über die Staatsbank KfW laufen. Es wurde gestern vom Bundestag mit dem Nachtragshaushalt verabschiedet.

Nach Angaben der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Eva Högl, können die Zuschüsse für einbruchsichere Türen, Schlösser oder Fenster zusätzlich zu der steuerlichen Absetzbarkeit der Handwerkerleistungen in Anspruch genommen werden.

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, begrüßte den Beschluss im Gespräch mit unserer Zeitung. „Damit wird eine seit langem aufgestellte GdP-Forderung nach spürbaren steuerlichen Anreizen zur Sicherung der eigenen vier Wände in die Praxis umgesetzt.“ Angesichts von rund 152 000 Wohnungseinbrüchen im vergangenen Jahr – ein Anstieg von 18, Prozent gegenüber dem Vorjahr – sei dies ein „richtungweisendes Signal“. Zur verstärkten Einbruchsbekämpfung gehöre aber auch ausreichend polizeiliches Personal, um den Tätern rechtzeitig auf die Spur zu kommen.

Auch Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, sagte unserer Zeitung: „Das ist genau der richtige Weg. Die Lösung ist unbürokratisch. Wir finden es auch richtig, dass die Zuschüsse nach oben bei maximal 1500 Euro gedeckelt sind. Wir wollen ja nicht Millionären dabei helfen, ihr Anwesen zu sichern, sondern dem Normalbürger zu mehr Sicherheit verhelfen.“