Die Standortinitiative Weilimpark versucht, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Gewerbegebiet zu verbessern. Foto: Leonie Schüler

Unternehmen wollen die Arbeitsbedingungen verbessern. Noch gibt es keinen Nachmieter für Ernst & Young.

Weilimdorf - Der Mangel an Parkplätzen wird von vielen Beschäftigten im Weilimdorfer Gewerbegebiet als die Schwachstelle mit dem größten Nachholbedarf gesehen. Dies hatte eine Umfrage ergeben, welche die Standortinitiative Weilimpark vor einem Jahr durchgeführt hat. Zwei Unternehmen haben diesem Wunsch entsprochen und die Parkmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter erweitert. Vector Informatik hat bereits in der ersten Jahreshälfte die vorhandenen 300 Stellplätze um weitere 200 ergänzt. Hierfür wurden ein Bestandsgebäude entfernt und auf der neu entstandenen Freifläche Parkplätze errichtet. Nun hat auch die Düsseldorfer Immobilienfirma Ziag, die in Weilimdorf rund 21 000 Quadratmeter Bürofläche vermietet, 100 neue Stellplätze geschaffen. Damit erhöht sich deren Bestand von 280 auf 380 Stellflächen.

„Wir wollten für unsere Mieter die Parkplatzsituation vor Ort komfortabler gestalten. Deshalb haben wir uns entschlossen, im Mittleren Pfad 2-4 einige Teilbereiche einer leer stehenden Bürofläche im Untergeschoss zu neuen Parkplätzen umzubauen“, sagt Uwe von Oppenkowski von Ziag Immobilien. Er nennt die neu gewonnene Fläche eine „perfekte Umnutzung“, da das Tiefparterre heute nicht mehr zu vermieten sei. Die vergangenen vier Jahre sei das Geschoss leer gestanden. „Das bietet keine Qualität, das kriegt man heute nicht mehr los“, sagt er.

Externe können die Parkplätze für 70 Euro anmieten

Anfang November soll der Umbau fertig sein. Zunächst werden die Parkplätze den Mietern der eigenen Gebäude angeboten. Sollten dann noch Flächen frei sein, können diese auch von Externen für 70 Euro im Monat angemietet werden. Dass sich für alle Stellflächen Mieter finden werden, darum sorgt sich von Oppenkowski nicht. „Die Not ist groß im Gewerbegebiet“, sagt er. Bei Anfragen von Mietinteressenten über frei werdende Büroflächen käme immer sofort die Frage auf, wie viele Stellflächen für die Mitarbeiter hinzugebucht werden könnten. „Teilweise können wir die Wünsche nicht erfüllen.“

Die Leiterin der Wirtschaftsförderung Ines Aufrecht zeigt sich über die Stellplatzerweiterung zufrieden: „Wir freuen uns, dass unser Engagement in Weilimpark zunehmend Früchte trägt. Die Eigentümer investieren am Standort und sichern damit den Verbleib ihrer Mieter beziehungsweise gewährleisten die Expansion ihres Unternehmens. Das ist ein klares Bekenntnis zum Gebiet Weilimpark.“ Insgesamt erlebe das Büroquartier durch die Standortinitiative einen deutlichen Aufschwung in der Wahrnehmung der Immobilienbranche. Dies hätte sich erst kürzlich bei der Münchner Immobilienmesse Exporeal wieder gezeigt.

Weilimpark als Marke

Von Oppenkowski hält die Standortinitiative, zu deren Gründungsmitgliedern Ziag gehört, ebenfalls für ein Erfolgsmodell. „Wir werden auf die Marke Weilimpark angesprochen und bekommen speziell dazu Mietanfragen“, berichtet er. Firmen würden stark danach schauen, was im Umfeld der Büroräume für ihre Mitarbeiter geboten werde, um diese zu halten. Dazu gehöre auch die ausreichende Zahl an Stellplätzen, da durch die Nähe zur Autobahn viele Beschäftigte mit dem Auto zur Arbeit kämen.

Auch bei der Wirtschaftskanzlei Görg, welche die Gebäude verwaltet, in denen derzeit noch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young untergebracht ist, hält man die Standortinitiative für gelungen. „Solche Gewerbegebiete wie das in Weilimdorf gibt es oft in Deutschland“, sagt der Görg-Mitarbeiter Oliver Nobel. Daher sei es wichtig, sich durch weiche Faktoren wie gastronomische oder Freizeitangebote abzuheben. „Gerade bei großen Unternehmen entscheidet ja immer auch der Betriebsrat bei einer Standortentscheidung mit, und da bieten wir gute Argumente“, sagt Nobel. Was die Nachvermietung der drei Gebäude betrifft, in denen aktuell noch Ernst & Young ansässig ist, kann Nobel noch keine Neuigkeiten vermelden. „Es gibt aber reges Interesse“, betont der Jurist. Da sich der Wegzug des Wirtschaftsprüfers, der ursprünglich für 2015 angekündigt war, auf Mitte 2016 verzögern werde, sei die Suche nach einem Anschlussmieter noch völlig im Zeitplan.