Die Mietflächen in diesem Gebäude an der Hauptstätter Straße gibt das Land auf. Foto: Max Kovalenko

Weil Innenminister Thomas Strobl (CDU) akuten Platzbedarf für seine Mitarbeiter hat, mietet das Land das sogenannte Argon-Haus am Österreichischen Platz in Stuttgart auch künftig.

Stuttgart - Verkehrsminister Winfried Hermann und Sozialminister Manfred Lucha (beide Grüne) ziehen mit ihren knapp 600 Mitarbeitern im Herbst um. Gemeinsam mit noch einigen Beamten aus dem Finanzressort belegen sie künftig rund 21 000 der insgesamt 28 000 Quadratmeter Bürofläche im neuen Dorotheen-Quartier. Doch was geschieht eigentlich mit den Räumlichkeiten, die durch den Umzug frei werden? Bisher hüllte sich das Land dazu in Schweigen. Weil Innenminister Thomas Strobl (CDU) mehr Platz braucht in Stuttgart, gibt’s jetzt erste Antworten. Schellingstraße 15: In dem Gebäude am Stadtgarten, das der L-Bank gehört, ist derzeit das Sozialministerium untergebracht. Das Land mietet die Flächen nach Angaben des zuständigen Finanzministeriums nach dem Auszug des Ressorts von Lucha weiter. Wenn Räumlichkeiten anderer Behörden saniert werden, sollen deren Beschäftigte vorübergehend dorthin ausgelagert werden. Darüber hinaus kann sich das Land sogar vorstellen, das Areal zu kaufen. Aufgrund der City-Lage sei es „insbesondere für eine Universitäts- oder Hochschulnutzung von grundsätzlichem Interesse“. Mehrere Fachbereiche der Universität Stuttgart befinden sich in unmittelbarer Nähe. Zwischen dem Land und der L-Bank laufen Gespräche über einen Eigentümerwechsel.

Willi-Bleicher-Straße 19: Luchas Gesundheitsabteilung sitzt derzeit an dieser Adresse im Haus der Wirtschaft. Die Flächen werden voraussichtlich vom Wirtschaftsministerium belegt, sobald die Mitarbeiter der Gesundheitsabteilung zusammen mit ihren Kollegen ins Dorotheen-Quartier gezogen sind. Das Wirtschaftsressort, das seinen Hauptsitz in einem benachbarten Gebäude in der Theodor-Heuss-Straße hat, nutzt ohnehin Räumlichkeiten des Hauses der Wirtschaft immer wieder für Veranstaltungen. Das Haus der Wirtschaft gehört dem Land.

Theodor-Heuss-Straße 4: Eigentümer des Gebäudes ist die Landesstiftung. Wenn die wenigen Beschäftigten aus dem Finanzministerium, die derzeit noch hier arbeiten, in ihre neuen Büros im Dorotheen-Quartier umziehen, ist das Haus ganz in der Hand des Wirtschaftsressorts. Die Flächen, die frei werden, sollen Beschäftigte aus dem Bereich Arbeitspolitik, die derzeit interimsweise in der Lautenschlagerstraße untergebracht sind, belegen. Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) selbst behält ihr Büro im Neuen Schloss. Eigentümer ist die Landesstiftung.

Hauptstätter Straße 67: Derzeit ist das sogenannte Argon-Haus noch der Hauptsitz des Verkehrsministeriums. Eigentlich hätte das Land es nicht mehr gebraucht, sobald das grüne Ressort ins Dorotheen-Quartier umgezogen ist. Doch das Innenministerium meldete unlängst Platzbedarf an. Am Hauptsitz von Innenminister Thomas Strobl (CDU) in der Willy-Brandt-Straße wird’s eng, weil das Ressort in dieser Legislatur neue Aufgaben wie Digitalisierung und Breitbandausbau übernommen hat und in dem Neubau derzeit noch Teile des Umweltministeriums und des Ministeriums für Ländlichen Raum untergebracht sind. Das Amt Vermögen und Bau, das sich um Immobilienangelegenheiten des Landes kümmert, entschied sich deshalb dafür, das Argon-Haus weiter anzumieten. Wer genau in der Willy-Brandt-Straße ausziehen muss, ist noch nicht entschieden. Das Amt Vermögen und Bau erarbeite in diesen Wochen unter Einbeziehung aller drei betreffenden Ressorts „ein Belegungskonzept“, heißt es.

Hauptstätter Straße 68: Das Gebäude am Österreichischen Platz steht im Eigentum einer Versicherungsgesellschaft. Das Land gibt die dortigen, derzeit vom Verkehrsministerium genutzten Flächen auf. Das Amt Vermögen und Bau hat das Mietverhältnis bereits gekündigt.

Durch die Umzüge und den zusätzlichen Flächenbedarf des Innenministeriums stehen den elf Landesministerien in Zukunft 178 000 Quadratmeter statt bisher 171 000 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung. Davon sind künftig rund 134 400 statt bisher 127 000 Quadratmeter angemietet. Die Mietkosten für das Land wachsen unterm Strich von derzeit 20,9 auf 23,8 Millionen Euro.