Die Rückseite des Talers zeigt die Wappen von Vaihingen, Rohr und Büsnau. Foto: A. Kratz

Die Mitglieder des Bürgervereins Vaihingen-Rohr-Büsnau haben die Laufzeit der lokalen Währung bis Ende 2023 verlängert. Ursprünglich war das Projekt auf Ende 2015 befristet gewesen.

Vaihingen - Der Vaihinger Taler liegt Frank Otto Huber am Herzen. Der Vorsitzende des Bürgervereins Vaihingen-Rohr-Büsnau hatte vor einigen Jahren die Idee, eine lokale Währung für den Stadtbezirk ins Leben zu rufen. Seit November 2012 gibt es die silberschimmernden Münzen bei der Volksbank Stuttgart am Vaihinger Markt für 5,50 Euro das Stück zu kaufen. Sie können bei den beteiligten Fachhändlern und Gastronomen eingelöst werden, haben dann aber nur noch einen Wert von fünf Euro. Wenn die Geschäftsleute den Taler bei der Volksbank zurücktauschen, bekommen sie 4,50 Euro. Die Differenz von insgesamt einem Euro fließt auf ein Spendenkonto. Mit dem Erlös will der Bürgerverein soziale Projekt im Stadtbezirk unterstützen.

Seinerzeit hatten die Mitglieder beschlossen, dass der Vaihinger Taler zunächst bis Ende 2015 gültig ist. Bei der Hauptversammlung am Dienstagabend ging es darum, wie es mit der lokalen Währung weitergeht. „Der Taler ist gut angelaufen. Zurzeit dümpelt er aber etwas vor sich hin“, sagte Huber. Der Bürgerverein sei noch nicht in der Gewinnzone. Noch sei also nicht genügend Geld auf dem vom Bürgerverein verwalteten Konto eingegangen, um für soziale Projekte spenden zu können. Die Konzipierung des Talers, das Prägen der 10 000 Münzen und die Werbung kosteten rund 10 000 Euro „Wir sind nicht mehr im Minus, aber es ist auch noch kein eindeutiges Plus“, sagte der Vorsitzende. Der Taler müsse noch etwas erwachsener werden. „So sehe ich das“, sagte Huber.

Die Frage ist: Was kostet es?

Der Vereinsvorsitzende machte keinen Hehl daraus, dass er das Projekt fortführen will. „Es wäre eine Sünde, das Ganze jetzt abzubrechen. Ich werbe dafür, den Vaihinger Taler weiterzubetreiben.“ 2023 wird der Bürgerverein 50 und Huber 70 Jahre alt. „Das wäre doch eine runde Sache, wenn der Taler bis dahin seine Gültigkeit behält“, meinte Huber. Er könne sich aber auch damit anfreunden, wenn der Taler zunächst einmal nur bis 2020 verlängert werde, und die Mitglieder dann erneut entscheiden, wie es weitergehen soll.

Die Mitglieder waren unschlüssig. Die Laufzeit gleich um ganze acht Jahre zu verlängern, erschien vielen als zu lang. Bei einem ersten Meinungsbild war die Mehrheit auch tatsächlich dafür, die Gültigkeit der Taler zunächst nur bis 2020 zu datieren. Dann schaltet sich der ehemalige Bezirksvorsteher Herbert Burkhardt in die Diskussion ein. „Die Frage ist doch: Was kostet es uns?“, warf er in die Runde. So lange dem Bürgerverein mit einer längeren Laufzeit keine höheren Kosten entstehen, spreche doch nichts dagegen, so seine Argumentation.

Eine längere Laufzeit macht Sinn

Frank Otto Huber antwortete: „Die Werbung kostet Geld, das ist eigentlich alles.“ Der Bürgerverein muss neue Flyer drucken lassen. Das muss er allerdings so oder so, egal ob der Taler bis 2020 oder gleich bis 2023 verlängert wird. Außerdem will der Bürgerverein den Taler in den lokalen Medien bewerben. Doch auch hier sind die Kosten unabhängig vom der Laufzeit gleich. Aus Hubers Sicht ist der Nutzen jedoch bei einer längeren Gültigkeit höher. Denn wenn das Projekt zunächst nur bis 2020 dauert und dann noch einmal verlängert wird, muss der Bürgerverein 2020 wieder neues Werbematerial erstellen.

Außerdem mache eine längere Laufzeit den Taler auch für Unternehmen attraktiver, fand Huber. Denn die haben dann länger Zeit, die silberglänzenden Münzen unters Volk zu bringen. Im Juni wolle der BDS-Vorsitzende Matthias Filbinger den Taler noch einmal den BDS-Mitgliedern vorstellen und Werbung machen. Am Ende ließ Huber abstimmen. Und zwar zunächst über den weitergehenden Antrag, also eine Laufzeit bis 2023. Das lange Reden des Bürgervereinsvorsitzenden zahlte sich aus: die Mehrheit stimmte dafür.