OB Christoph Traub (links) und Fildorado-Geschäftsführer Felix Schneider bringen die neue Plakette an. Foto: Fatma Tetik

Das hat wohl jeder schon einmal erlebt: Man ist unterwegs, die Blase drückt und weit und breit ist keine öffentliche Toilette zu finden. In Filderstadt ist nun der Startschuss für das Projekt Bürgertoilette gefallen. Es unterscheidet sich von schon bekannten Konzepten.

Bonlanden - Drückt die Blase, dann ist Eile gefordert. Doch wer ein dringendes Bedürfnis verspürt, das stille Örtchen aufzusuchen, hat im Filderstädter Stadtgebiet schlechte Karten. Öffentlich zugängliche Toiletten sind nämlich kaum zu finden. Das Problem ist der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat seit Langem bekannt. Nun soll die Not mit der Notdurft endlich ein Ende haben. Im Bedarfsfall können sich Einheimische als auch Touristen in sogenannten Bürgertoiletten erleichtern.

Am Mittwoch stellte Oberbürgermeister Christoph Traub gemeinsam mit dem Leiter des zuständigen Referats für Wirtschaft und Marketing, Patrick Rapp, das Projekt im Sport- und Badezentrum Fildorado vor. Dort ist der Startschuss für die erste Bürgertoilette gefallen. Zusätzlich zu dem Erlebnisbad stellen gut 20 Einzelhändler, Gastronomen und Betriebe in Filderstadt während ihrer Öffnungszeiten ebenfalls Toiletten für die Menschen zur Verfügung. Eine grüne Plakette mit dem entsprechenden Schriftzug am Eingang oder im Schaufenster der Teilnehmenden signalisiert: An diesem Ort kann jeder das WC benutzen, auch wenn er kein Kunde ist – und muss nicht mit schiefen Blicken rechnen. Prinzipiell ist die Benutzung der Bürgertoiletten kostenfrei. Betriebe dürfen aber nach eigenem Ermessen ein kleines Entgelt verlangen.

Das Konzept beruht auf Freiwilligkeit

Das Konzept der „Netten Toilette“, das bereits in vielen Städten umgesetzt wird, habe man aus Kostengründen verworfen, sagte Christoph Traub. Bei diesem Modell erhalten die teilnehmenden Einrichtungen nämlich Geld von der Stadt, wenn sie ihre WC-Türen öffnen. Das Konzept der Filderstädter Bürgertoiletten beruht auf Freiwilligkeit und soll laut Patrick Rapp möglichst stadtweit und flächendeckend eingeführt werden.

Die Beteiligung weiterer Einzelhandelsgeschäfte, Gaststätten und Betriebe sei daher wünschenswert, so Rapp. Geschäftsleute, die sich bei der Bürgertoilette beteiligen möchten, können sich direkt an die Stadt oder an das Referat für Wirtschaft und Marketing wenden. Oberbürgermeister Traub dankte den Betrieben für ihre Teilnahme: „Damit stärken wir die Kundenorientierung in Filderstadt weiter.“