Sacha Auwärter und Oliver Knur (Bilder oben von links) sowie Roland Schmelzle und Eberhard Keller (Bilder unten von links) wollen Bürgermeister in Ebersbach werden. Foto: privat

Die Bürgermeisterwahl in Ebersbach dürfte doch noch spannend werden – immerhin gibt es jetzt vier gewichtige Kandidaten.

Ebersbach - Allen Unkenrufen zum Trotz verspricht die Ebersbacher Bürgermeisterwahl doch noch spannend zu werden. Kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist am Montagabend erhöhte sich die Zahl auf vier Bewerber, die den altershalber ausscheidenden Bürgermeister Sepp Vogler im Amt beerben wollen.

Der Gemeinderat und Banker Oliver Knur hat sich als Erster beworben

Lange sah es so aus, als ob sich lediglich der seit 2003 mit seiner Familie in Ebersbach-Weiler lebende Oliver Knur für Voglers Nachfolge interessiere. Er leitet dort seit drei Jahren den Ortschaftsrat und gehört seit 2014 der CDU-Fraktion im Gemeinderat an. Vergangene Woche gab noch Sacha Auwärter seine Bewerbung ab, der in der Stadt als Vorsitzender des Verbunds der Ebersbacher Vereine bekannt ist. Als dritter Lokalmatator ist kurzentschlossen der langjährige Südrad-Geschäftsführer Roland Schmelzle aufgelaufen, und als Vierter bewirbt sich der Stuttgarter Verwaltungsangestellte Eberhard Keller.

Der Manager Roland Schmelzle hat lange die Geschicke bei Südrad gelenkt

Der 56-jährige Roland Schmelzle aus Albershausen, der 32 Jahre lang in Ebersbach wohnte, war vor seinem Wechsel zur Leichtmetallradschmiede Borbet Manager bei Südrad. Diese Erfahrungen möchte der promovierte Diplomingenieur nun in die Ebersbacher Stadtpolitik einbringen, immerhin sei die Führung eines mittelständischen Unternehmens gut vergleichbar mit dem Management einer Kleinstadt.

Schmelzle, der sich als unabhängiger Kandidat empfiehlt, möchte in seiner Heimatstadt die Finanzen konsolidieren, weitere Betriebe ansiedeln, bezahlbaren Wohnraum und mehr Seniorenbetreuungsangebote schaffen.

Der Diplom-Betriebswirt Oliver Knur (46) wirft als Leiter der Ulmer Filiale der Deutschen Bundesbank ebenfalls seine Erfahrungen in der Personalführung in die Waagschale. Trotz seines CDU-Parteibuchs sieht er sich als unabhängigen Kandidaten. Als Richtschnur für Investitionen in die teilweise veraltete Infrastruktur möchte er ein Leitbild und ein Stadtentwicklungskonzept erarbeiten. Neue Betriebsansiedlungen müssten vor allem Arbeitsplätze bieten.

Eberhard Keller aus Stuttgart wirbt mit Verwaltungserfahrung

Auch der 44-jährige Stuttgarter Eberhard Keller, der in Stuttgart-Weilimdorf den SPD-Ortsverein leitet, möchte sein Parteibuch außen vor lassen und in Ebersbach vor allem seine Kompetenzen als Mitarbeiter im Kontaktbüro der Stadt Mannheim zur Landesregierung einbringen. An dieser Schnittstelle zwischen Kommunal- und Landespolitik sei er an seinem Arbeitsplatz in Stuttgart mit allen wichtigen Themenfeldern von der Wirtschaftsförderung bis zur Kinderbetreuung vertraut.

Sacha Auwärter ist ebenfalls Gemeinderat und Vereinsfunktionär

Der parteilose 41-jährige Sacha Auwärter ist der jüngste Bewerber in der Riege und sitzt seit 2014 für die Freien Wähler im Gemeinderat. Der Handwerksmeister arbeitet als Werkleiter eines Schlierbacher Unternehmens und sieht in den Ebersbacher Teilorten noch Reserven für Gewerbeansiedlungen. Auwärter wirbt für ein medizinisches Versorgungszentrum und die Stärkung des örtlichen Einzelhandels. Die Kreditaufnahmen möchte er verringern.