Eine neue Linie könnte von Plieningen über den Hauptbahnhof zum Killesberg führen, und so für zusätzliche Verbindungen sorgen. Foto: Michael Steinert

3200 Unterschriften sind am Killesberg gegen den neuen 20-Minuten-Takt der Bahn gesammelt worden, und für die Rückkehr des alten Zehn-Minuten-Takts. Nun gibt ein Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion dem Anliegen der Killesberger Aufwind.

S-Nord - Seit Juni ist nichts mehr passiert: Damals haben Anette Braun, Ulrich Frohnmayer und Birgit Greuter rund 3200 gesammelte Unterschriften an Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Wolfgang Arnold, den Technikvorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), übergeben. „Seitdem haben wir nichts gehört“, sagt Anette Braun. Sie ist die Vorsitzende der CDU-Ortsgruppe Nord, Frohnmayer steht der grünen Ortsgruppe vor. Die Unterschriftensammlung war ein parteiübergreifendes Projekt, über mehrere Wochen hinweg wurden am Killesberg Unterschriften gesammelt, mit denen der alte Fahrplan an der Haltestelle Killesberg zurückgefordert wurde. Der Zehn-Minuten-Takt soll wieder eingeführt werden, so die Initiative, der geltende Zwanzig-Minuten-Takt reiche nicht aus.

Neue Stadtbahnlinie könnte den Killesberg bedienen

Neuen Auftrieb bekommt das Begehren am Killesberg nun durch einen Antrag der CDU-Fraktion im Gemeinderat. Darin schlagen Alexander Kotz, Jürgen Sauer, Klaus Nopper und Carl-Christian Vetter zunächst einmal vor, eine neue Stadtbahnlinie einzurichten, um die stetig wachsende Universität Hohenheim in Plieningen mit einer umsteigefreien Verbindung in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof auszustatten. Die soll mit einer Gleisverbindung zwischen den Haltestellen Sigmaringer Straße und Riedsee in Möhringen ermöglicht werden. Allerdings soll diese neue Linie auch den Killesberg bedienen.

Die CDU-Stadträte wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: „Wenn diese zusätzliche Stadtbahnlinie ihren nördlichen Endpunkt an der Haltestelle Killesberg hätte und ‚auf Lücke’ mit der U5 verkehren würde, ergäbe sich ein zusätzlicher Nutzen“, schreiben sie im Antrag. „Durch Überlagerung der beiden Linien wäre dann am Killesberg wieder ein Zehn-Minuten-Takt möglich, der seit Führung der U12 zum Hallschlag nicht mehr angeboten wird.“ Dieser werde von den Bürgern „sehr vermisst“. Die Stadtverwaltung und die SSB sollen im Gemeinderat darstellen, ob und wie dieser Vorschlag umgesetzt werden könnte, und ob der Aufwand gemäß der erwarteten Fahrgastzahlen lohnen würde.

Keine kurzfristige Lösung

Anette Braun kennt den Antrag und findet die Idee auch richtig. Sie gibt allerdings zu bedenken: „Bis das umgesetzt werden könnte, vergehen sicher einige Jahre. Erstmal bringt uns das nichts.“ Denn die Initiative am Killesberg fordere, dass der Zehn-Minuten-Takt so schnell wie möglich wieder hergestellt werde, sagt Braun. Das Argument der SSB, die häufigeren Fahrzeiten lohnten sich wirtschaftlich nicht, da es nicht genügend Fahrgäste gebe, decke sich nicht mit eigenen Beobachtungen, sagt sie: „In den vergangenen Wochen sind wegen einiger Umleitungen viele Bahnen über den Killesberg gefahren, oft alle fünf Minuten. Da saßen immer viele Leute drin.“

Momentan versuchen Braun, Greuter und Frohnmayer, einen Termin für eine öffentliche Veranstaltung zu finden, Mitte oder Ende Oktober soll sie sein. Dazu soll dann auch Wolfgang Arnold eingeladen werden, der angeboten hat, Rede und Antwort zu stehen. Braun will auch die Dinge ansprechen, die bei der Unterschriftenübergabe lediglich vorgeschlagen oder angerissen worden sind. „Fritz Kuhn hat gesagt, man könne versuchen, auf der Buslinie auch den Kurzstreckentarif einzurichten“, sagt Braun. „Da würde mich ja interessieren, ob das nun geht oder nicht.“ Die Initiative hatte stets zu bedenken gegeben, dass die Fahrt zum Hauptbahnhof in der Stadtbahn im Kurzstreckentarif zu haben sei, während für die gleiche Strecke im Bus eine reguläre Fahrkarte benötigt wird.