Stefan Molsner, Ursula Fechner und Hans Peter Steidle (von links) haben die Ehrenmünze der Stadt bekommen. Foto: Jürgen Brand

Der Bezirksvorsteher hält eine Direktwahl für sinnvoll und fordert eine größere Beachtung der Gremien. Besonders erwähnte er die Bürgerbeteiligung zum geplanten Sanierungsgebiet Gablenberg.

S-Ost - Bezirksvorsteher Martin Körner hat beim Bürgerempfang Stuttgart-Ost die Rolle der Bezirksbeiräte bei der Bürgerbeteiligung hervorgehoben. Körner zog in seiner Rede mit Blick auf die Kommunalwahl im kommenden Frühjahr eine Bilanz der Arbeit des Bezirksbeirats in den vergangenen vier Jahren. „Die Bezirksbeiräte werden in den Diskussionen über Bürgerbeteiligung gerne mal vergessen“, sagte Körner vor rund 80 Gästen bei dem Empfang. „Aber die Bezirksbeiräte müssen ernster genommen werden.“ Die Mitglieder der Gremien seien nahe an den Menschen im jeweiligen Stadtbezirk und würden viel bewegen.

Körner hält eine Direktwahl der Bezirksbeiräte für sinnvoll

Körner wies auch auf die innovativen Beteiligungsprozesse hin, die der Bezirksbeirat Stuttgart-Ost in den vergangenen Jahren mit angestoßen habe. Besonders erwähnte er die Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung des Schwanenplatzes im Stadtteil Berg, die auf großes Interesse gestoßen war. Auch bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zum geplanten Sanierungsgebiet Gablenberg seien neue Wege gegangen worden. Körner: „Da haben wir Maßstäbe gesetzt.“

Körner forderte für die Zukunft eine Stärkung der Bezirksbeiräte in der Landeshauptstadt. Er halte eine Direktwahl der Bezirksbeiräte für sinnvoll, auch über die Wahl der Bezirksvorsteher durch den Bezirksbeirat müsse nachgedacht werden.

Unverzichtbar bei solchen Beteiligungsprozessen seien allerdings die engagierten Bürger aus dem Stadtbezirk, sagte Körner. Drei ehrenamtlich in Vereinen engagierte Einwohner des Stuttgarter Ostens zeichnete Körner bei dem Empfang mit der Ehrenmünze der Stadt aus. Ursula Fechner aus Gablenberg beispielsweise ist für den Bezirksvorsteher „eines der Gesichter im Stadtbezirk“. Fechner gehört seit mehr als 20 Jahren zum Vorstand des Handels- und Gewerbevereins Stuttgart-Ost, ist dort Kassiererin und kümmert sich beispielsweise jedes Jahr um die Genehmigungen für Feste wie die Lange Ost-Nacht oder das Brunnenfest. Sie engagiert sich auch im Frauenkreis der evangelischen Lukas- und Lutherhausgemeinde und gilt durch ihr vielfältiges Engagement als Vorbild für viele Menschen im Stadtbezirk.

„Bürgerliches Engagement lohnt sich!“

Ohne Stefan Molsner, der ebenfalls ausgezeichnet wurde, würde es nach Meinung von Körner den DJK Sportbund Stuttgart nicht geben. Molsner, Jahrgang 1967, engagiert sich seit Jahrzehnten im und für den Verein, ist seit 2006 dessen Vorsitzender, ist unter anderem Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Sportvereine zu Ganztagesschulen und Mitglied im Sportausschuss des Gemeinderats. Molsner ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass in vielen Schulen im Stuttgarter Osten nicht nur Tischtennis-AGs, sondern auch Schulschach angeboten wird. Körner über Molsner: „Er ist immer ein Macher und hat die Ehrenmünze mehr als verdient.“

Den dritten Geehrten, Hans Peter Steidle, bezeichnete der Bezirksvorsteher als „Mister Gaisburg“. Steidle ist seit Jahrzehnten im Turnerbund Gaisburg engagiert. Er setzte sich unter anderem für den Bau der Aussegnungshalle auf dem Gaisburger Friedhof ein oder auch seit Jahren und nach wie vor für eine Anbindung der Waldebene Ost an den Öffentlichen Personen-Nah-Verkehr. Das ärgere ihn immer noch, sagte Steidle in seiner Dankesrede. Er ermunterte die Anwesenden, sich für ihren Stadtbezirk zu engagieren. „Mit guten Argumenten kann manchmal etwas erreicht werden“, sagte Steidle. „Bürgerliches Engagement lohnt sich!“