Eckhard Ernst, Rainer Benz, Uwe Rosentreter und Annik Aicher (von links) hängen Schilder am Kommunikationszaun auf. Foto: Annina Baur

Das Forum Lebendiger Westen wirbt mit neuen Schildern für mehr Bürgerbeteiligung bei der Neugestaltung des Quartiers.

S-West - Samstags ist der Bismarckplatz Anziehungspunkt: Auf dem kleinen Markt stehen die Menschen Schlange, um frisches Brot, Käse, Obst und Gemüse zu kaufen. Im Außenbereich eines Cafés ist kaum ein Tisch frei, alle wollen noch einmal die letzten Sonnenstrahlen dieses ungewöhnlich warmen Novembertags genießen. Den samstäglichen Trubel nutzte auch das Forum Lebendiger Westen, um öffentlichkeitswirksam große, leuchtend grüne Schilder aufzuhängen, mit denen für die Bürgerbeteiligung bei der Neugestaltung des Bismarckplatzes geworben wird.

„Es gab bereits viele Veranstaltungen, bei denen sich die Bürger bei der Gestaltung des Sanierungsgebiets Stuttgart 28 einbringen konnten“, sagt Rainer Benz vom Forum Lebendiger Westen. Weil die Beteiligung nicht ganz so gut wie erhofft gewesen sei und um noch mehr Anwohner des Viertels rund um den Bismarckplatz zu erreichen, sei nun der sogenannte Kommunikationszaun aufgestellt worden. Die am Samstag daran befestigten Schilder werden dort durch weitere ergänzt, hofft Benz: „Der Zaun kann zum einen für Informationen des Forums Lebendiger Westen genutzt werden“, sagt er. Zum anderen könnten Bürger dort ihr Wünsche, Meinungen und Hoffnungen für das Viertel im Stuttgarter Westen notieren.

Bespielbare Flächen statt Vorgartengrün

Benz selbst hat bereits eine Vision für den Bismarckplatz im Kopf, der momentan von der relativ stark befahrenen Schwabstraße zweigeteilt wird, die sich nur sicher an der Ampel überqueren lässt. „Ich wünsche mir einen urban nutzbaren, wirklichen Platz“, sagt Benz. Vorstellbar wäre seiner Meinung nach ein sogenannter Shared Space, in dem Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer gleichberechtigt sind, maximal 20 Stundenkilometer schnell gefahren werden darf und Ampeln überflüssig sind. „Der Bismarckplatz sollte ein Treffpunkt des Stuttgarter Westens sein.“

„Ich wünsche mir kein Vorgartengrün, sondern bespielbare Flächen, vielleicht auch eine Bühne“, ergänzt einer seiner Mitstreiter aus dem Forum, Eckhard Ernst. So könnten seiner Ansicht nach auch Veranstaltungen dazu beitragen, den Platz bei der Kirche St. Elisabeth noch attraktiver für die Anwohner des Stuttgarter Westens zu machen.

Nicht zuletzt sollte nach Ansicht der Mitglieder des Forums Lebendiger Westen auch die Elisabethenanlage mit in die Überlegungen zur Neugestaltung des Bismarckplatzes einbezogen werden. „Die Anlage wird kaum wahrgenommen und sollte dringend offener werden“, sagt Benz. So könnte die kleine Grünanlage wie eine Art Tor zum Bismarckplatz werden. Nicht zuletzt fehle es derzeit an Aufenthaltsqualität in der Elisabethenanlage: „Sie muss dringend nutzerfreundlicher gestaltet werden“, sagt Ernst.