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Der frühere VfB-Profi und Weltmeister 1990 über die Kapitänsrolle in der Nationalmannschaft.

Stuttgart - Er war einer der Besten in der Weltmeistermannschaft von 1990. Und Guido Buchwald weiß, worauf es in der Kapitänsrolle ankommt. Er hat die Binde selbst lange genug getragen.

Hallo, Herr Buchwald. Sie waren Kapitän beim VfB Stuttgart und fünfmal in der Nationalelf. Was erfordert diese Rolle?

Es ist ja klar, dass jeder, der in der Nationalmannschaft spielt, eine gewisse Persönlichkeit ausstrahlt. Das allein ist es aber nicht. Man braucht Führungsqualitäten und darf keine Scheu davor haben, Verantwortung zu übernehmen.

Angeblich soll Philipp Lahm die Binde des Spielführers bekommen.

Ich könnte das sehr gut nachvollziehen. Er bringt seit Jahren konstant seine Leistung, er ist kein Marktschreier, sondern meldet sich dann zu Wort, wenn es Probleme gibt. Und er wird von der Mannschaft akzeptiert.

Wie wird der Kapitän bestimmt?

Früher war das so, dass der Kapitän wurde, der am meisten Länderspiele hatte. Die meisten Trainer in der Bundesliga bestimmen ihn aber selbst, manche lassen ihn auch von der Mannschaft wählen. Er muss auf alle Fälle das volle Vertrauen des Trainers genießen. Er ist ja sozusagen sein verlängerter Arm im Team. Der Kapitän ist ja auch Ansprechpartner für die Spieler. Joachim Löw kann ja nicht mit jedem Einzelnen stundenlange Einzelgespräche führen.

Außer Philipp Lahm sind angeblich noch Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose in der Verlosung.

Bastian Schweinsteiger könnte ich mir noch vorstellen. Er ist mit seinen Aufgaben beim FC Bayern gewachsen. Er hat aber noch nicht die Erfahrung von Philipp Lahm.

Und Miroslav Klose?

Das geht gar nicht. Wer weiß, ob er überhaupt in Form kommt. Als Kapitän musst du aber einen Stammplatz haben.

Und was ist bei der WM drin? Guido Buchwald hat einen Tipp abgegeben. In unserer Printausgabe vom 28. Mai lesen Sie mehr.