Von Michael Luz stammen die Zeichnungen für das Buch „Geht Liebe durch den Magen?“ Foto: Zeichnung: Michael Lutz

Die Stuttgarter Autorin Beate Rygiert hat ein Buch über die Liebe geschrieben, die durch den Magen geht. Ihre These: Wer beim Essen nicht genießen kann, ist auch kein guter Liebhaber.

Stuttgart - Wenn zwei getrennt sind von Tisch und Bett, ist es nicht mehr weit her mit ihrer Liebe. Tisch und Bett sind wesentliche Pole auf der Lebensachse der Menschen. Es ist also förderlich, wenn zusammenwächst, was zum Glücklichsein zusammengehört.

Mit der Freude am Essen und dem Drang zum Lieben beschäftigt sich die Stuttgarter Autorin Beate Rygiert in ihrem erzählenden Sachbuch, das im Gatzanis-Verlag unterm Titel „Geht die Liebe durch den Magen?“ erschienen ist. Leicht und flott geschrieben ist der Band, vollgespickt mit persönlichen Erlebnissen der Autorin und ihrer Freunde. Die lustvollen Zeichnungen von Michael Luz regen den Appetit an – auf sinnliche Genüsse für Leib und Unterleib. Nur eines fragt man sich: Was soll das Fragezeichen auf dem Titel? Dass Liebe durch den Magen geht, ist seit Generationen überliefert. Stets aufs Neue bestätigen dies die Texte im Buch, dessen Rezepte „Beates geheimer Liebestrank“ oder „Sandras Liebesprobe“ heißen und nicht nur Frischverliebte erfreuen dürfte.

Essen ist das Sex des Alters

Essen und Liebe – beides hat so viel miteinander zu tun. Manch ein Mann, der eine Frau ins Restaurant einlädt, will in Wahrheit mit ihr ins Bett. Paare, die ihre heiße Phase hinter sich haben, sagen, dass gemeinsame Rituale wie das Zubereiten und Zelebrieren einer ausgefallenen Speise eine Liebesbeziehung länger am Leben erhält. Essen ist das Sex des Alters, hört man außerdem oft.

Besonders schön im Buch ist die Geschichte einer Kulturjournalistin, die mit einem Menü eine Liebe auf die Probe gestellt hat, von der sie nicht mehr wusste, ob sie für die Zukunft noch trägt. Sandra Pfäfflin von der „Pforzheimer Zeitung“, eine Freundin der Autorin, berichtet davon. Natürlich habe Essen mit Liebe zu tun, erklärt Sandra gleich vorneweg: „Ein Koch, der nicht mit Liebe zu Werke geht, ist ein schlechter Koch. Und wer nicht mit Liebe und Begeisterungsfähigkeit isst, ist ein schlechter Liebhaber.“

Zu einem „Liebesmahl“ lud sie ihren Fast-Ex ein, dem sie nach 14 Jahren Beziehung eine letzte Chance geben wollte. Sandra kochte ihm Exotisches mit dem Duft nach Tausendundeiner Nacht. Sie wollte sein Verhältnis zum Essen ganz genau beobachten und wusste zum Dessert: Er ist es nicht!

Mit großer Leichtigkeit macht dieses schöne Buch Lust auf Essen und Liebe.

„Geht die Liebe durch den Magen?“ ist im Gatzanis-Verlag mit Zeichnungen von Michael Luz erschienen. Preis: 24,95 Euro.