Ex-VfB-Stuttgart-Trainer Bruno Labbadia und sein Co-Trainer Eddy Sözer verlassen das Vereinsgelände. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Bruno Labbadia getrennt. Mit Bruno Labbadia muss auch sein Co-Trainer Erdinc „Eddy“ Sözer den Hut nehmen. Tasci: "Das ist schade, aber so ist das im Fußball."

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat auf seinen Fehlstart reagiert und sich von Trainer Bruno Labbadia getrennt. Dies teilte der schwäbische Fußball-Bundesligist am Montag nach dem 1:2 gegen den FC Augsburg mit. Der mit großen Ambitionen gestartete VfB verlor in der Bundesliga seine ersten drei Partien. Zudem droht dem Meister von 2007 in der Europa League das Aus.

Zusammen mit Labbadia muss auch sein Assistent Erdinc Sözer gehen. Ein Nachfolger für den 47-jährigen Labbadia steht noch nicht fest. Als möglicher Kandidat wird der frühere VfB-Spieler Thomas Schneider gehandelt, der derzeit die U17 des Clubs betreut. Das Training um 10 Uhr leitete Torwarttrainer Andreas Menger.

Bruno Labbadia habe sich am Morgen von der Mannschaft verabschiedet, sagt VfB-Kapitän Serdar Tasci: "Es war eine unangenehme Situation für alle Beteiligten. Wir haben drei Jahre gut zusammengearbeitet. Dabei gab es Höhen und Tiefen." Tasci weiter: "Wir sind in der Saison 2010/11 nicht abgestiegen und haben zweimal den Einzug ins internationale Geschäft geschafft. Und jetzt gehen wir auseinander. Das ist schade, aber so ist das im Fußball." Wenn es nicht laufe, dann sei es meist der Trainer, den es zuerst träfe.

Bruno Labbadia zum Abschied ganz gelassen

Laut Tasci begründete Fredi Bobic die Trainerentlassung mit der Tatsache, dass der VfB Stuttgart noch mit null Punkten dastehen würde.

Beim Abschied sei Bruno Labbadia ganz gelassen gewesen und habe sich für die gute Zusammenarbeit bedankt, aber keine lange Rede gehalten.

Christian Gentner wird deutlicher, was die Stimmungslage angeht: "So etwas kommt irgendwo immer überraschend. Die Stimmung ist gedrückt." Die Mannschaft trage die Entscheidung des Vereins aber in jedem Fall mit.

In den vergangenen Wochen sei die Mannschaft nicht an ihr Leistungsmaximum herangekommen, so Gentner. "Der Verein sieht unsere Ziele in Gefahr. Das Spiel am Donnerstag in der Europa League ist sehr wichtig für uns."

Für den Nachmittag (15.00 Uhr) kündigte der VfB eine Pressekonferenz an. Die Trennung von Labbadia ist die erste in der noch jungen Bundesliga-Saison. Der VfB ist damit weiter auf der Suche nach Konstanz auf dem Trainerposten. In diesem Jahrtausend saßen bereits neun Übungsleiter auf der Bank der Schwaben.

Labbadia hatte die Schwaben am 12. Dezember 2010 übernommen

Nach dem 1:2 am Sonntagabend gegen den FC Augsburg hatte sich die Führung der Stuttgarter noch bedeckt gehalten. „Es ist doch nach dem Spiel klar, dass ich sagen muss, lasst uns das Spiel erst einmal aufarbeiten“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic. Zuvor hatte er gereizt reagiert auf die Nachfrage, ob Labbadia auch am Donnerstag im Playoff-Rückspiel der Europa League gegen HNK Rijeka auf der Bank sitze: „Das ist eine dumme, respektlose Frage."

Labbadia hatte die Schwaben am 12. Dezember 2010 übernommen und vor dem Abstieg gerettet. Danach glückte die Qualifikation für die Europa League 2012. Sein größter Erfolg beim VfB war der Einzug ins DFB-Pokal-Endspiel im Juni. Zuletzt stagnierte der VfB, dessen Kader vor der Saison personell aufgerüstet worden war, aber in seiner Entwicklung gewaltig.

Nach dem erneuten Rückschlag gegen Augsburg hatte es wieder „Bruno, raus“-Rufe seitens der Stuttgarter Fans gegeben. Die Spieler selbst wollten die Niederlagenserie nicht überbewerten. „Wir haben null Punkte nach drei Spielen. Nicht mehr und nicht weniger“, sagte Stürmer Vedad Ibisevic. „Das Ende der Welt ist es nicht.“ Aber das Ende von Labbadia beim VfB Stuttgart.