Die Stelle, an der sich der Koppentalbrunnen befindet, war laut den Stadtchroniken bereits im 16. Jahrhundert ein Brunnenstandort. Foto: Rebecca Anna Fritzsche

Der Koppentalbrunnen ist wieder aufgebaut worden. In Betrieb soll er 2015 gehen. Der Denkmalschutz hat den Wiederaufbau des Brunnens allerdings aufwendiger als erwartet gemacht.

S-Nord - Wer dieser Tage die Sattler- und die Panoramastraße entlang fährt, dem ist es vielleicht schon aufgefallen: Der Koppentalbrunnen ist wieder da.

Wegen der umfangreichen Neubauarbeiten auf dem Areal des Katharinen-hospitals zwischen der Kriegsberg- und der Panoramastraße war der Brunnen abgebaut worden. Mit dem Abbau und der darauf folgenden Einlagerung sollte verhindert werden, dass der Koppental-brunnen auf der Baustelle Schaden nimmt. Der denkmalgeschützte Brunnen stammt aus dem Jahr 1926; entworfen wurde er von Gustav Halmhuber. Das Glasmosaik hat Eugen Hemann gestaltet, es soll die Heilkraft des Wassers darstellen. In den Stadtchroniken ist schon im Jahr 1558 die Rede von einem Brunnen an diesem Ort.

Aufwendiger Wiederaufbau

Der Denkmalschutz hat den Wiederaufbau des Brunnens aufwendiger als erwartet gemacht. Besonders das Glasmosaik hat sich dabei als kompliziert erwiesen, berichtet Bernd Sauer, der beim städtischen Tiefbauamt für die Brunnen der Stadt zuständig ist. „Der flache Hohlraum hinter den Mosaiksteinchen musste vor dem Abtransport verpresst, also verfüllt werden“, erklärt Sauer. Sonst hätte der Transport Schäden verursachen können. Die Löcher, durch die die Masse eingefüllt worden ist, seien noch da, und müssten mit Mosaiksteinchen verschlossen werden. „Da muss man schauen, wo man Steinchen dieser Art heute noch herbekommt“, sagt Sauer.

Auch neue Leitungen für den eigentlichen Brunnenbetrieb müssen verlegt werden. „Nach den Handwerksferien kommt der Installateur“, sagt Bernd Sauer. Die Netze BW werden sich um den Wasseranschluss von der Straße kümmern. Auch die Treppenanlage, die zum Brunnen gehört, muss erneuert werden. „Im oberen Abschnitt sind die alten Betonstufen verwittert und stellen ein Sicherheitsrisiko dar“, erklärt Sauer. Ein neues Geländer wird noch angebracht werden, und an der steinernen Sitzecke wird die verwitterte Holzauflage ersetzt.

„Der Koppentalbrunnen ist sehr wichtig für die Stadt“

Noch zu klären sei, sagt Sauer, ob das Kupferblechdach am Brunnen wieder angebracht wird. „Vor dem Abbau war es zwar dort, allerdings ist auf den historischen Bildern keines abgebildet.“ Das Denkmalamt werde darum prüfen, ob es mit oder ohne Dach weitergehe.

An der Grünanlage, die den Brunnen umgibt, sollen Bäume und Büsche gepflanzt werden, Gras ist bereits ausgesät worden. Für die Gestaltung der ganzen Grünanlage ist Christof Luz vom gleichnamigen Landschaftsarchitekturbüro zuständig. „Der Koppentalbrunnen ist sehr wichtig für die Stadt“ sagt er. „Er ist vom Künstler für diesen Ort entworfen worden, der einst eine Gabelung von wichtigen Wegen war.“ Jetzt, mit der Umgestaltung am Klinikum, soll auch diese Nord-Süd-Achse, von der Seestraße zur Kriegsbergstraße, mit einer „brauchbaren Fußwegeverbindung“ ausgestattet werden, sagt Luz. Der Landschaftsarchitekt hätte auch den Koppentalbrunnen gerne neu ausgerichtet, nämlich in Richtung Stadtgarten. „Allerdings gibt der Denkmalschutz auch die Lage vor“, erklärt er, „darum war das nicht möglich.“ Das bestätigt Ellen Pietrus, die Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde im Stadtplanungsamt. „Das ist ein Grundsatz des Denkmalschutzes, um keine Beliebigkeit hineinzubringen.“ In Betrieb genommen und eingeweiht werden soll der Koppentalbrunnen im Frühjahr 2015.