Extraschnelles Internet dank Glasfaser-Technologie bieten die Stadtwerke Waiblingen nun an. Foto: Pascal Thiel

In den Ortschaften Hegnach und Neustadt bieten die Stadtwerke Waiblingen gemeinsam mit dem Betreiber Netcom BW nun schnelles Internet insbesondere für Unternehmen an.

Waiblingen - Sie ist ungefähr zehn Mal dünner als ein menschliches Haar – und eröffnet beste Möglichkeiten, Daten per Lichtimpuls schnell und sicher zu übermitteln: die Glasfaser. Den Ausbau der Glasfasertechnologie wollen die Stadtwerke Waiblingen nun Zug um Zug voranbringen, um insbesondere Unternehmen mit schnellem Internet bedienen zu können.

Deshalb haben die Stadtwerke am Donnerstag einen Kooperationsvertrag mit der Netcom BW, einem Unternehmen der EnBW, abgeschlossen. Während letztere als Betreiber und Dienstleister in Sachen Telekommunikation auftritt, stellen die Stadtwerke Waiblingen die Infrastruktur bereit und bauen die Glasfasertrasse aus.

Zunächst rund 80 potenzielle Kunden

„Wir wollen in die Fläche gehen und alle Waiblinger Ortschaften so schnell wie möglich versorgen“, kündigte der Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schöller am Donnerstag an. In einem ersten Schritt sollen aber zunächst die Gewerbegebiete „Brücklesäcker“ in Neustadt und „Buchhalde/Grabenäcker“ in Hegnach von der Glasfasertechnologie profitieren.

Insgesamt 70 bis 80 potenzielle Kunden gibt es nach der Einschätzung der Stadtwerke Waiblingen in den beiden Gebieten. Interessant sei das neue Angebot insbesondere für all jene, die hochsichere, störungsfreie und symmetrische Datenleitungen benötigten, erklärte Bernhard Palm, der Netcom-Geschäftsführer. Diese Symmetrie, also eine gleich hohe Übertragungsrate beim Hoch- wie beim Herunterladen von Daten, biete nur die Glasfasertechnologie. Sie offeriere Möglichkeiten, „die über das Medium Kupferkabel nicht realisierbar sind“, so Bernhard Palm.

Für den Waiblinger Oberbürgermeister ist schnelles Internet „eine zentrale Voraussetzung für eine gelingende Wirtschaft“ und ein wichtiger Standortfaktor. Auf den regelmäßig stattfindenden Unternehmertagen sei es immer wieder ein Thema, manch ein Unternehmer liege ihm deswegen schon seit Jahren in den Ohren. Insofern seien die Gewerbegebiete in Hegnach und Neustadt erst der Anfang.

Variable Buchungen möglich

„Wir sprechen mit dem Angebot die an, die mit einer Übertragungsrate von 50 Mbit nicht mehr zurechtkommen“, sagte der Stadtwerke-Chef Frank Schöller. Die Glasfasertechnologie sei ein höherwertiges Produkt mit einem entsprechend höheren Preis. Der liegt laut Bernhard Palm zum Beispiel für eine Standleitung mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde bei etwa 800 Euro monatlich. Kunden hätten aber die Möglichkeit, variabel zu buchen: „Wenn eine Firma beispielsweise tagsüber ein Gigabit braucht und nachts 100 Gigabit, ist das machbar.“

Der Preis der Stadtwerke Waiblingen für den benötigten Hausanschluss an die Glasfasertrasse liegt bei 3000 Euro. Als Anreiz für Kurzentschlossene bieten die Stadtwerke aber all jenen Firmen, die sich bis zum 31. Dezember dieses Jahres für einen Glasfaser-Anschluss entscheiden, einen Sondertarif an: Sie erhalten den Hausanschluss zum halben Preis, sprich 1500 Euro. Natürlich könnten auch Privatleute in den Gebieten, in denen Glasfaserkabel verlegt seien, einen solchen extraschnellen Anschluss buchen, sagte Andreas Hesky.

Davon, dass das ultraschnelle Internet in naher Zukunft eher die Regel, als die Ausnahme sein wird, zeigt sich der Netcom-Geschäftsführer Bernhard Palm überzeugt. In Zukunft werde alles mehr und mehr vernetzt sein und die Datenmenge steige bereits jetzt enorm: „Bisher ging man davon aus, dass sich die Datenmenge im Durchschnitt jährlich verdoppelt, inzwischen tut sie das alle sechs Monate.“