Das Gebäude aus dem Jahr 1927 muss grundlegend modernisiert werden. Zunächst sollen Dach und einige Fenster für etwa 1,3 Millionen Euro erneuert werden. Foto: Phillip Weingand

Das Gebäude an der Bregenzer Straße muss für rund sechs Millionen Euro saniert werden.

Feuerbach - Die Feuerwache 4 ist in die Jahre gekommen. Schon 2008 stellte das Unternehmen Nixdorf Consult mit Sitz in Gerlingen einen großen Sanierungsbedarf am denkmalgeschützten Gebäude fest. Ein zweites Gutachten aus dem Jahr 2011 wurde dann konkreter: 5,93 Millionen Euro müssen investiert werden.

Die Liste der Maßnahmen ist lang: Im Gebäude selbst muss Hand angelegt werden. Zudem steht eine energetische Sanierung an. Die Fenster müssen ausgetauscht werden und die Fassade braucht einen neuen Anstrich. Auch Dach und Terrassen weisen erhebliche Mängel auf. Geplant war ursprünglich, dass diese Arbeiten in den Jahren 2018 bis 2022 durchgeführt werden. Doch nun ist die Not größer als zunächst angenommen. Die Sanierung des Daches muss vorgezogen werden.

„Es gibt die eine oder andere Stelle, wo das Wasser durchdrückt“, sagt der Leiter der Feuerwehr, Frank Knödler. „Wir hatten in den Werkstätten schon erhebliche Schäden.“ Die Situation sei bekannt und immer wieder notdürftig verbessert worden. Doch der Erfolg sei ausgeblieben. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Knödler. Axel Wolf vom Amt für Liegenschaften und Wohnen relativiert die Situation: „Unverzüglich müssen wir noch nicht reagieren. Der Bedarf ist da, aber es reicht, wenn der Gemeinderat die notwendigen Mittel für den Doppelhaushalt 2016/2017 bereit stellt.“ Für die Dachsanierung und ein paar neue Fenster werden rund 1,3 Millionen Euro benötigt.

Das Gebäude steht seit 1927

Schon 2009 wollte das Hochbauamt den ersten Teil der etwa 1300 Quadratmeter großen Dachfläche erneuern. Es blieb bei der Absichtserklärung. „Wir haben bislang nichts gemacht“, sagt Wolf. „Wir wollten auf die große Lösung warten, solange es nicht reinregnet.“ Nun ist die Situation eine andere. „Das Gebäude hat eben schon ein gewisses Alter erreicht und ist ja permanent in Betrieb“, sagt Wolf. Da sei es nicht verwunderlich, dass die eine oder andere Reparatur anstehe.

Das Gebäude wurde im Jahr 1927 errichtet. Zunächst fand ein städtisches Elektrizitätswerk darin Platz. Ein Jahr später zog dann die Freiwillige Feuerwehr ein, ehe 1943 die Feuerschutzpolizeiwache 4 an der Bregenzer Straße in Betrieb ging.

Seit 2008 ist das Amt für Liegenschaften und Wohnen für das Gebäude zuständig. Zuvor kümmerte sich die Branddirektion um die Immobilie. „Wir haben versucht, die Feuerwache so gut es ging, in Schuss zu halten. Aber mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln war einfach nicht mehr drin“, sagt Knödler. „Jetzt ist eine Grundsanierung erforderlich. Da reichen die kosmetischen Eingriffe nicht mehr aus.“

Auch wenn das Gebäude in die Jahre gekommen ist, hat Knödler den Standort nie in Frage gestellt. Es liege ideal, um das vorgeschriebene Wachgebiet abzudecken, sagte der Leiter der Feuerwehr schon 2009 gegenüber unserer Zeitung.

Zum vornehmlichen Einsatzgebiet gehören neben dem Stadtbezirk Feuerbach eine Vielzahl von Hochhäusern in Freiberg, Mönchfeld und Weilimdorf sowie größere Industriegebiete im Stuttgarter Norden. Zudem wird das Wachgebiet von einigen Bundesstraßen durchquert, die sich am Pragsattel treffen – einem der größten Verkehrsknotenpunkte in Deutschland.