Henning von Boxberg, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Bosch Power Tools, demonstriert am eine Bosch-Allzweck-Säge des Typs EasyCut 12. Foto: dpa

Ob Rasenmäher oder Heckenscheren - der Technologiekonzern Bosch hat auch Gartengeräte im Sortiment. Bosch und Konkurrent Gardena freuen sich über höhere Erlöse in diesem Jahr - auch Dank des Wetters.

Stuttgart - Das Wetter hat in diesem Jahr die Geschäfte der Gartengeräte-Hersteller Bosch und Gardena angekurbelt. Durch den Wechsel zwischen Regen und Sonne seien vielerorts die Pflanzen gut gewachsen. Das habe die Nachfrage nach Rasenmähern oder elektrischen Heckenscheren erhöht, sagte der Bosch-Spartenchef für Elektrowerkzeuge (Power Tools), Henning von Boxberg, in Stuttgart. „Petrus war uns sehr gewogen.“ Halbjahreszahlen nannte er nicht. Aber auch Konkurrent Gardena vermeldete deutlich bessere Geschäfte.

Bosch verzeichnet seit Jahren steigende Umsätze mit seinen Gartengeräten, 2015 war es Firmenangaben zufolge ein Plus von sechs Prozent auf 294 Millionen Euro, zum Gewinn sagt die Firma nichts. Verglichen mit 2014, als es ein Umsatzplus von zehn Prozent gab, hatte sich das Wachstum 2015 etwas abgeschwächt.

Dies liege großteils an wetterbedingten Schwankungen, die für die Gartengeräte-Branche üblich seien, sagte von Boxberg. „Im vergangenen Jahr war der Rasen vielerorts durch Hitze und Trockenheit verbrannt, das schränkt die Nachfrage nach Gartengeräten ein.“ Auch deshalb sei man mit dem Sechs-Prozent-Plus sehr zufrieden gewesen. Ob das Wachstum 2016 bisher über dem Vorjahr lag, ließ er offen.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bestätigte den positiven Einfluss des diesjährigen Wetters auf das Geschäft mit Gartengeräten. „Gewisse Segmente sind sehr stark gewachsen, etwa der Verkauf von Rasenmähern und Heckenscheren zog an“, so ein Sprecher.

Rund ein Drittel des Gartengeräte-Umsatzes von Bosch entfällt auf Deutschland, wichtige Märkte sind zudem Skandinavien, die Niederlande, Frankreich und Großbritannien. Andere Weltregionen spielen kaum eine Rolle. „Selbst seinen Garten zu pflegen, ist ein weitgehend europäisches Phänomen“, sagte von Boxberg. Im Sortiment hat seine Firma etwa selbst fahrende Rasenmäher und Mini-Kettensägen.

Gute Geschäfte traditionell im ersten Halbjahr

Konkurrenten sind Wolf Garten aus Saarbrücken und das Ulmer Unternehmen Gardena. Letzteres, Tochter des schwedischen Konzerns Husqvarna, legte im ersten Halbjahr 2016 beim Umsatz um 15 Prozent auf 372,5 Millionen Euro zu.

Im Gesamtjahr 2015 setzte Gardena 509 Millionen Euro um. Die besten Geschäfte werden in der Gartengeräte-Branche traditionell in der ersten Jahreshälfte gemacht. Ein Gardena-Sprecher sagte, das feuchte Wetter im Süden Deutschlands sei zwar nicht ausschließlich gut gewesen für das Geschäft, denn man habe neben Rasenmähern auch Bewässerungssysteme im Sortiment. Da es in anderen Teilen Deutschlands und Europas aber eher trocken gewesen sei, sei das Wetter insgesamt für Gardena ebenfalls positiv gewesen.