Die Wilhelma öffnet ihre Schatztruhe der botanischen Sammlung – und zeigt seltene Bonsai-Bäume. Foto: Wilhelma

Kaum eine Pflanze ist faszinierender als die kleinen Bäume der asiatischen Gartenkunst. Die Wilhelma zeigt erstmals die Schätze ihrer Bonsai-Sammlung.

Stuttgart - Sie sind zum Teil bereits 80 Jahre alt und dennoch nur kniehoch: Bonsai-Bäume faszinieren einerseits durch ihren kleinen Wuchs – wo sie doch andererseits ihren großen Artgenossen so sehr ähneln.

Erstmals zeigt die Wilhelma nun die Schätze ihrer Sammlung an Bonsai-Bäumen in einer Schau. Ob Feldahorn oder Linde, Hainbuche oder Kiefer – insgesamt 18 Bäume können die Besucher bestaunen. Besonders schön anzusehen sind Apfelbaum und Blauregen, die gerade en miniature in Blüte stehen.

Die Prachtexemplare stammen aus dem privaten Bestand von Willy Müller aus Denkendorf bei Esslingen, der dem Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart vor gut zehn Jahren fast 40 Bonsais geschenkt hat. Die zwergwüchsigen Bäume haben bisher keinen eigenen Schaubereich in der Wilhelma und werden hinter den Kulissen gehalten. Ihren ersten großen Auftritt haben die kleinen Gewächse einem Bauprojekt zu verdanken. In der historischen Gewächshauszeile aus dem 19. Jahrhundert wird aktuell das Vogelhaus zwischen Azaleen- und Kamelienschau saniert. Dafür musste das Metallwerk komplett abmontiert werden. Die Gärtner haben aus der Not eine Tugend gemacht und die kurzzeitige Baulücke zur Ausstellungsfläche umgestaltet. Die sonst verborgenen Kleinode sind bis Freitag, 5. Mai, zu besichtigen.