Kihoon Lee putzt die Fenster im Clubrau. Die koreanische Gemeinde ist bei der Putzaktion am Samstag mit zehn Leuten vor Ort gewesen. Foto: Tilman Baur

Etwa 20 Helfer haben am Samstag rund um die evangelische Bonhoefferkirche in Stuttgart-Fasanenhof Ordnung gemacht.

Fasanenhof - Ein gelb-schwarzes Absperrband liegt auf dem Boden vor einer Sitzbank, ringsum Werkzeuge. Eine Schubkarre steht davor. „Nur improvisatorisch – bitte nicht draufsetzen!“, warnt ein Zettel. Es ist erst kurz vor zehn am Samstagvormittag, doch Frank Brundelius ist schon voll in seinem Element. Der 77-Jährige hämmert, bohrt, tut und macht. Keine Frage: Brundelius weiß, was er tut.

„Die Bank war total vergammelt“, sagt er. Die eine Seite habe er schon gemacht, nun erneuere er noch die andere. Als Gemeindemitglied und Vorsitzender des Kirchenchors ist die Teilnahme an der Aufräumaktion der evangelischen Kirchengemeinde Fasanenhof für Frank Brundelius eine Selbstverständlichkeit.

Auch Mitglieder der Gastgemeinden sind dabei

Zweimal im Jahr finde die Aktion statt, berichtet der Gemeindepfarrer Jürgen Spohn. Einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Bei der Aktion kümmere man sich auch um Aufgaben, die im Alltag nicht gemacht werden: So putze man etwa die hohen Kirchenfenster. Besonders freut sich Spohn darüber, dass auch Mitglieder der Gastgemeinden teilnehmen: Die Christ Mission Church einerseits, die koreanische Gemeinde andererseits.

Zur Erstgenannten gehört der 27-jährige Michael Obeng. Er trägt gerade ein spezielles Mittel auf die Innenseite eines kleinen Holzhäuschens auf, das Fahrrädern Schutz bietet. Ansonsten mache er alles, was gerade anfalle und was ihm Pfarrer Spohn auftrage. Eine gute Sache sei die Aktion, sagt Michael Obeng. „Wir sind freiwillig dabei. Es hat etwas mit Verantwortungsbewusstsein zu tun. Wir nutzen die Räume, also sollten wir auch etwas tun“, findet Michael Obeng.

Die Mobile Jugendarbeit fasst mit an

So sieht es auch Kihoon Lee, der gerade die Fenster im Klubraum putzt. Der 45-jährige Koreaner hat schon mehrmals bei der „Putzete“ mitgemacht. „Von unserer Gemeinde sind zehn Mitglieder gekommen“, sagt Lee, der von einem lauten Geräusch unterbrochen wird: Frank Brundelius hat angefangen, zu bohren – gleich ist die Bank fertig.

Ein Stückchen weiter hinten trägt Stefan Köhler Stühle aus einem kleinen Steinhaus. Der 37-Jährige von der Mobilen Jugendarbeit. „Wir machen Streetwork, Einzelfallhilfe, Gruppenarbeiten“, erzählt er. Heute packt er mit an, einen Jugendlichen hat er auch im Schlepptau. Den Zaun richten, den Materialraum aufräumen, den Garten pflegen – all das stehe heute an, sagt Köhler und schreitet zur Tat. Bis zum Mittagessen ist noch einiges zu tun.